Verteidiger von Musiker Ofarim fürchten "Schauprozess"

    Gil Ofarim mit langen Haaren, schwarzem Hut und schwarzer Lederjacke
    Im Oktober 2021 veröffentlichte Gil Ofarim ein Video, das belegen sollte, dass er von einem Hotelmitarbeiter in Leipzig antisemitisch behandelt worden ist. © imago / Future Image / J.Krick
    Vor Beginn des Prozesses gegen den Musiker Gil Ofarim in Leipzig erheben seine Verteidiger schwere Vorwürfe gegen das Landgericht. Eine rechtsstaatliche Wahrheitsfindung stehe nach ihrem Eindruck nicht im Vordergrund, erklärten die Anwälte Alexander Stevens und Markus Hennig am Donnerstagabend in Berlin. Es sei vielmehr eine "Fortsetzung der bereits erfolgten medialen und politischen Vorverurteilung" zu befürchten. Die Verteidigung vermutet, "dass ein öffentlichkeitswirksamer Schauprozess" gewollt sei. Ofarim muss sich wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung verantworten. Er soll im vergangenen Jahr wahrheitswidrig behauptet haben, dass ihn ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels aufgefordert habe, seine Kette mit einem Davidstern "wegzupacken", damit er einchecken könne. Ofarim hatte dem Hotelmitarbeiter antisemitische Äußerungen vorgeworfen. Die Ermittlungen gegen den Mitarbeiter wurden jedoch eingestellt. Ende März wurde Anklage gegen den Musiker erhoben.