Versunkene Kirche und Zeugen des Bauernkriegs in Sachsen-Anhalt entdeckt

Archäologen haben die ehemalige Klosterkirche Kaltenborn bei Emseloh in Sachsen-Anhalt aus dem 12. Jahrhundert freigelegt. Das Kloster wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört. Die rund zwei Meter hohen Mauern seien unter einer großen Schuttschicht außergewöhnlich gut erhalten geblieben, wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt mitteilte. Die Kirche sei mit rund 60 Metern Länge sehr groß und von erstrangiger romanischer Bauausstattung gewesen. Neben zahlreichen Keramikscherben kamen auch viele Metallfunde aus der Klosterzeit zu Tage. Dazu zählen Silbermünzen, Pilgerzeichen, Schmuckstücke und Buchbeschläge, aber auch landwirtschaftliche Gerätschaften wie Sicheln, Hacken und Äxte. Die vielen Buchbeschläge deuteten auf eine große Bibliothek und farbige Ofenkacheln auf den Reichtum des Klosters hin. Ebenso fanden die Archäologen in der Kirche mehrere Gräber mit gut erhaltenen Skeletten. Die Grabungen werden 2025 zum Gedenken an den Bauernkrieg fortgesetzt. Das Kloster der Augustinerchorherren wurde 1118 gegründet und 1525 im Bauernkrieg geplündert und angesteckt. Es wurde vom thüringisch-sächsischen Hochadel begünstigt und gehörte zu den wohlhabendsten Klöstern der Region.