Verschollener Roman von Brigitte Reimann erschienen

70 Jahre nach seiner Entstehung ist der erste Roman der Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) erschienen. Er heißt "Die Denunziantin" und wird von der Publizistin Kristina Stella und dem Aisthesis-Verlag herausgegeben, wie der Verlag in Neubrandenburg mitteilte. In der DDR-Zeit durfte der Roman nicht erscheinen. Das Manuskript galt lange als verschollen. Es wurde von Stella im Reimann-Nachlass im Literaturarchiv in Neubrandenburg entdeckt. In dem Roman, den Reimann von Herbst 1952 bis Frühjahr 1953 geschrieben hat, geht es um eine an der Oberschule anerkannte Abiturientin, die einen beliebten, konservativen Lehrer beschuldigt, die Schüler nicht im Sinne des Sozialismus zu erziehen. Als sie das öffentlich tut, wenden sich viele von ihr ab und nennen sie "Denunziantin." Der Roman, den Reimann als 19-Jährige schrieb, weise autobiografische Züge auf, sagte Stella.