Vergabe des Franz-Hessel-Literaturpreises an Desbiolles und Schley

    Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Kulturstaatsministerin, eröffnet das Internationale Literaturfestival Berlin in der Staatsbibliothek Potsdamer Straße. Das Festival gibt es seit 2001.
    "Erinnern für die Zukunft": Dafür stehen laut Kulturstaatsministerin Claudia Roth, hier in einer Aufnahme aus dem September, die Träger des Franz-Hessel-Literaturpreises. © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
    Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat in Paris zusammen mit ihrer französischen Amtskollegin Rima Abdul-Malak den deutsch-französischen Franz-Hessel-Literaturpreis vergeben. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Maryline Desbiolles für "Charbons ardents" (dt. Brennende Kohlen) und Fridolin Schley für "Die Verteidigung". Beide Preisträger stehen für das wichtige Erinnern für die Zukunft, wie Roth (Grüne) am Abend sagte. Die Werke seien wichtige Beiträge gegen das Wiedererstarken von Antisemitismus, Rassismus, Islamophobie und Menschenfeindlichkeit in jeder Form, erklärte die Politikerin in ihrer Rede im französischen Kulturministerium. "Die Verteidigung" des 47-jährigen Münchners Schley handelt von dem 1947 begonnenen Nürnberger Prozess gegen den hochrangigen Nazi-Beamten Ernst von Weizsäcker. Die 67-jährige Desbiolles thematisiert den "Marsch für Gleichheit und gegen Rassismus", der 1983 von Marseille nach Paris führte. Dutzende Frauen und Männer hatten sich dem rund 50 Tage langen Protestmarsch angeschlossen, um ungestrafte Übergriffe und Morde an Nordafrikanern anzuprangern.