Verfahren gegen Edathy eingestellt

5000 Euro an den Kinderschutzbund

Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy steht beim Prozessauftakt im Landgericht in Verden.
Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy vor dem Landgericht Verden. © picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte
Unser Korrespondent Alexander Budde im Gespräch mit Anke Schäfe und Christopher Ricke · 02.03.2015
Sebastian Edathy gibt die Kinderporno-Vorwürfe vor Gericht zu, das Verfahren wird gegen Zahlung von 5000 Euro eingestellt. Damit ist der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete nicht vorbestraft. Unser Korrespondent Alexander Budde über das Gerichtsverfahren.
Edathy gab zu, kinderpornografische Videos und Bilder aus dem Internet heruntergeladen zu haben. Sein Anwalt verlas dazu eine Erklärung, in der es heißt: "Ich habe eingesehen, dass ich einen Fehler begangen habe."
Moralisch falsch
Edathy war im Zuge der Ermittlungen gegen einen kanadischen Kinderporno-Händlerring 2013 in das Visier der Ermittler geraten. In der Folgezeit ging es um die Frage, ob solche Bilder illegal waren - und nicht, ob sie unmoralischen Zwecken dienten. Edathy selbst hatte vor Wochen gesagt, er habe zwar moralisch falsch, aber dennoch legal gehandelt. Der Fall führte zu einer Verschärfung des deutschen Sexualstrafrechts.
Bereits am ersten Prozesstag vor einer Woche hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung über eine Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage verhandelt. Mit seinem Schuldeingeständnis hat Edathy genau das jetzt errreicht. Die 5000 Euro Strafe muss er an den Kinderschutzbund Niedersachsen zahlen. Edathy ist jetzt zwar ein freier Mann, doch gesellschaftlich geächtet bleibt er. Das habe sein Anwalt zum Prozessauftakt erklärt, so unser Korrespondent Alexander Budde: Edythys privates Umfeld habe sich aufgelöst, er habe mit seinem Beruf auch sein Ansehen verloren und werde massiv mit dem Tode bedroht.
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