Verdi versus Wagner

Richard Wagner und Giuseppe Verdi waren zeitlebens "musikalische Gegner" und die Opernwelt teilte sich deshalb auch in zwei Lager: Wagnerianer und Verdianer. So war es auch kaum überraschend, dass die beiden Komponisten natürlich um gewisse Gebiete "kämpften". Zum Beispiel St. Petersburg. Verdis Waffe: "La Forza del Destino", Die Macht des Schicksals.
Verdi beabsichtigte, die neue italienische Oper in Petersburg hoffähig zu machen. In Russland herrschten zwei musikalische Richtungen. Die eine war die national russische Richtung um Modest Mussorgskij und seine Freunde, die andere war eine nach Deutschland tendierende Richtung, die sich dem aufkommenden Wagnerschen Musikdrama zuwendete. Beide Richtungen lehnten Verdi ab und schlossen sich zusammen, um die italienische Oper zu diskreditieren. Umso überraschender war es, dass "La Forza del Destino" mit ungewöhnlicher und überschäumender Begeisterung in St. Petersburg aufgenommen wurde.

Im Mittelpunkt von "La Forza del Destino" steht die verbotene Liebe zwischen Leonore, der Tochter eines spanischen Marchese, und Alvaro, einem peruanischen jungen Adligen. Als Alvaro bei der Entführung seiner Geliebten versehentlich ihren Vater tötet, führt dies zum blutigen Rachewahn ihres Bruders Don Carlos, dem letztlich sogar Leonore selbst zum Opfer fällt. Am 10. November 1862 wurde Verdis "La Forza del Destino" in St. Petersburg uraufgeführt. Das Libretto verfasste Francesco Maria Piave nach dem Drama "Don Alvaro o La Fuerza del Sino. Der Verfasser des Dramas, Angel Saavedra, Herzog von Rivas war der führende Stückeschreiber seiner Zeit und einer der Köpfe der romantischen Bewegung in Spanien.


Euroradio-Opernsaison 2007/08
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 1.3.2008

Giuseppe Verdi
"La Forza del Destino", Oper in vier Akten
Libretto: Francesco Maria Piave

Salvatore Licitra - Don Alvaro
Nina Stemme - Leonora
Carlos Álvarez - Don Carlo
Alastair Miles - Pater Guardiano
Nadia Krasteva - Preziosilla
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Zubin Mehta

nach dem 2. Akt ca. 20:30 Uhr Nachrichten