Verbrechen im Namen der Ehre

Im Februar wurde die 23-jährige Hatun Sürücü in Berlin an einer Bushaltestelle erschossen, vermutlich wegen der angeblich verletzten Familienehre. Drei ihrer Brüder sitzen wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes in Untersuchungshaft.
Der Mordfall hat die deutsche Öffentlichkeit aufgerüttelt. Dass auch in Deutschland Verbrechen im Namen der Ehre begangen werden, war bis dahin kein gesellschaftliches Thema. Der Mord an der jungen Berlinerin lenkt zugleich den Blick auf ein weltweites Problem. Jährlich werden etwa 5000 Mädchen und Frauen im Namen der Ehre ermordet. Die Dunkelziffer liegt weit höher, da die wenigsten Fälle vor Gericht behandelt werden.

Nun widmete sich die Friedrich-Ebert-Stiftung auf einer Fachtagung in Berlin dem Problem. Eingeladen waren Fachleute, um über Strategien und Konzepte zur Beseitigung dieser Verbrechen zu diskutieren.

Aus Berlin berichtet Margarete Limberg.