Verborgene Museumsschätze (Teil 1)

Köln und die Kaiserin

Auftakt unserer Serie ist in Köln. Hier gibt es private Fotos der Kaiserin Sisi zu entdecken.
Auftakt unserer Serie ist in Köln. Hier gibt es private Fotos der Kaiserin Sisi zu entdecken. © Museum Ludwig Köln / Bearb. Marc Trompetter
Von Johannes Nichelmann · 21.12.2015
Die Depots und Magazine sind der wahre Schatz deutscher Museen. Denn der Großteil der Sammlungen bleibt dem Publikum verborgen. So gilt es im Kölner Museum Ludwig, die privaten Fotoalben der Kaiserin Sisi zu entschlüsseln.
Unzählige Kunstwerke und Alltagsgegenstände aus vielen Jahrtausenden warten darauf, dass wir ihre Geheimnisse endlich entschlüsseln.
Nur etwa drei Prozent der Exponate deutscher Museen sind für Besucher ausgestellt. Der Rest – Archive, in denen das kulturelle Erbe der Menschheit aufbewahrt wird – bleibt für die Öffentlichkeit unzugänglich. Viele Gegenstände dieser geheimen Sammlungen erzählen Geschichten, die es zu entdecken gilt.
Das Museum Ludwig in Köln – ein lichtdurchfluteter Bau zwischen Dom und Rhein. Hier in diesem Haus befindet sich Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Hier sind bedeutende Werke der Moderne und der internationalen Gegenwartskunst. Und außerdem: eine der größten Fotografie-Sammlungen Europas. Doch nur 50 von 50.000 Bildern in dieser Sammlung sind wirklich ausgestellt. Der Rest lagert im Depot. Ungeahnte Schätze, die nur sehr selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken.
Die 1300 Fotos aus den Alben der Österreichischen Kaiserin sind bislang kaum erforscht. Schon jetzt steht aber fest, darin befinden sich einige Abbildungen, die selbst Kennerinnen und Kenner der berühmten Herrscherin noch nie gesehen haben.
Die 1300 Fotos aus den Alben der Österreichischen Kaiserin Sisi sind bislang kaum erforscht. Schon jetzt steht aber fest, darin befinden sich einige Abbildungen, die selbst Kennerinnen und Kenner der berühmten Herrscherin noch nie gesehen haben. © Museum Ludwig Köln
Das Kölner Museum Ludwig steht vor allem für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts - in seiner Sammlung befinden sich aber auch ältere Kunstschätze. Werke, die vom Beginn der Fotografie erzählen.
Unbekannte Fotografien aus zwei Jahrhunderten
Im Museum Ludwig steht die Kuratorin der Fotografischen Sammlung, Miriam Halwani, vor einer schier unlösbaren Aufgabe: der Erforschung von Tausenden Fotografien aus über zwei Jahrhunderten.
Darüber hinaus müssen besonders alte Schätze dringend vor dem Zerfall gerettet werden, wie z.B. eines der ersten Fotobücher der Welt des Engländers William Henry Fox Talbot. In einem anderen Regal liegen die privaten Fotoalben von Österreichs Kaiserin Sisi. Um sie zu enträtseln, reist eigens hoher Besuch aus Schönbrunn an.
Alltagsszenen aus Köln – der Fotograf Heinz Held hat auf seinen Streifzügen durch die Stadt das gewöhnliche Leben festgehalten. Seine Werke sind fast vergessen – mehr als 30.000 Bilder aus der ganzen Welt warten im Depot des Kölner Museum Ludwig darauf, erforscht und eines Tages ausgestellt zu werden.
Alltagsszenen aus Köln – der Fotograf Heinz Held hat auf seinen Streifzügen durch die Stadt das gewöhnliche Leben festgehalten. Seine Werke sind fast vergessen – mehr als 30.000 Bilder aus der ganzen Welt warten im Depot des Kölner Museum Ludwig darauf, erforscht und eines Tages ausgestellt zu werden.© Museum Ludwig Köln
Und auch der Nachlass des Kölner Fotografen Heinz Held muss noch erschlossen werden.
Teil 2 der Serie "Verborgene Museumschätze", "Berlin und Botticelli", läuft am 22. Dezember 2015 und Teil 3, "München und die Mumie", am 23. Dezember 2015 jeweils in der Sendung "Zeitfragen" um 19:30 Uhr.
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