Verantwortung gegenüber Deutschland
Bereits bei ihrer Gründung hatte sich die Deutsche Bank zum Ziel gesetzt, den deutschen Außenhandel zu unterstützen. Bis heute spielt sie als größte deutsche Bank eine gewichtige Rolle, auch als Beraterin der Bundesregierung. Das darf sich in der Nach-Ackermann-Ära nicht ändern, meint Klemens Kindermann.
Als die Deutsche Bank 1870 gegründet wurde, hatte sie ein klares Ziel: Der Außenhandel deutscher Firmen sollte unabhängiger gemacht werden von britischem Kapital. Seitdem sie existiert, hat die Deutsche Bank eine politische Rolle für Deutschland gespielt. Wechselvoll durchaus, auch mit einer vielfach kritisierten Geschichte im Dritten Reich. Mit dem heutigen Tag, dem Wechsel von Josef Ackermann hin zu dem neuen Spitzenduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen stellt sich die Frage: wird dieses Geldhaus ein politisches bleiben? Oder wird es als weltweit operierender Finanzkonzern allmählich ein amerikanisch oder asiatisch geprägtes Gesicht annehmen, wird es irgendwann eigentlich nicht mehr die "Deutsche Bank" sein?
Josef Ackermann ist häufig gescholten worden. Von vielen. Wegen seiner Renditeziele, den Rechtsstreitigkeiten der Bank, nicht zuletzt wegen der eigenen Nachfolgeregelung. Sein Victory-Zeichen, aus einer Unabsichtlichkeit entstanden wie die berühmten Peanuts seines Vorgängers Hilmar Kopper, war nur eine seiner Angriffsflächen. Jedoch: Besonders in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit hat er sich für die deutsche Regierung zu einem unverzichtbaren Ratgeber in der 2008 ausgebrochen Lehman-Krise entwickelt.
Es ist nicht ungerecht, wenn man in diesem Zusammenhang an seinen Vorgänger Alfred Herrhausen erinnert, der für viele die besten Zeiten der Bank verkörpert. Vor allem ihren Anspruch auf eine gesellschaftliche Führungsrolle im guten Sinne – trotz eigenen Gewinnstrebens. Auch Ackermann hat sich - überwiegend nicht öffentlich – zur Schlüsselfigur für die deutsche Politik in der an mehreren Punkten hochkritischen Phase der Finanzkrise entwickelt.
Trotz aller Kritik, die die Deutsche Bank hierzulande erfährt, wegen hochspekulativer Geschäfte, wegen eines Investmentbankings, das kaum noch jemand durchschaut: von Jain und Fitschen muss ebenfalls eine solche Rolle gefordert werden. Nicht nur die deutsche Wirtschaft, exportorientiert wie wenige andere auf dem Globus, braucht eine international agierende Bank. Auch jede Bundesregierung, welcher politischen Coleur auch immer, wird das Know How dieses Hauses mehr denn je benötigen. Die Zeit der Finanzkrisen ist lange noch nicht vorbei. Möglicherweise sind die immer unlösbarer werdenden Schuldenprobleme in Europa am Ende nur mit Hilfe aus Asien und den Schwellenländern zu lösen. Hier bräuchte man einen Vermittler wie die Deutsche Bank, die zwei Drittel der Erträge inzwischen im Ausland erwirtschaftet. Hier bräuchte man vielleicht gerade den jetzt noch so unnahbar scheinenden, des Deutschen kaum mächtigen Anshu Jain und den Deutschland zugewandten Jürgen Fitschen.
Diese beiden tun gut daran, sich eines Herrhausens, auch eines Ackermanns zu erinnern, der Wurzeln der Deutschen Bank: ihr sicheres Privatkundenfundament, die guten Geschäfte mit dem Mittelstand - vor allem aber der Verantwortung, in der die Deutsche Bank Deutschland gegenüber steht – seit dem Jahr 1870.
Josef Ackermann ist häufig gescholten worden. Von vielen. Wegen seiner Renditeziele, den Rechtsstreitigkeiten der Bank, nicht zuletzt wegen der eigenen Nachfolgeregelung. Sein Victory-Zeichen, aus einer Unabsichtlichkeit entstanden wie die berühmten Peanuts seines Vorgängers Hilmar Kopper, war nur eine seiner Angriffsflächen. Jedoch: Besonders in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit hat er sich für die deutsche Regierung zu einem unverzichtbaren Ratgeber in der 2008 ausgebrochen Lehman-Krise entwickelt.
Es ist nicht ungerecht, wenn man in diesem Zusammenhang an seinen Vorgänger Alfred Herrhausen erinnert, der für viele die besten Zeiten der Bank verkörpert. Vor allem ihren Anspruch auf eine gesellschaftliche Führungsrolle im guten Sinne – trotz eigenen Gewinnstrebens. Auch Ackermann hat sich - überwiegend nicht öffentlich – zur Schlüsselfigur für die deutsche Politik in der an mehreren Punkten hochkritischen Phase der Finanzkrise entwickelt.
Trotz aller Kritik, die die Deutsche Bank hierzulande erfährt, wegen hochspekulativer Geschäfte, wegen eines Investmentbankings, das kaum noch jemand durchschaut: von Jain und Fitschen muss ebenfalls eine solche Rolle gefordert werden. Nicht nur die deutsche Wirtschaft, exportorientiert wie wenige andere auf dem Globus, braucht eine international agierende Bank. Auch jede Bundesregierung, welcher politischen Coleur auch immer, wird das Know How dieses Hauses mehr denn je benötigen. Die Zeit der Finanzkrisen ist lange noch nicht vorbei. Möglicherweise sind die immer unlösbarer werdenden Schuldenprobleme in Europa am Ende nur mit Hilfe aus Asien und den Schwellenländern zu lösen. Hier bräuchte man einen Vermittler wie die Deutsche Bank, die zwei Drittel der Erträge inzwischen im Ausland erwirtschaftet. Hier bräuchte man vielleicht gerade den jetzt noch so unnahbar scheinenden, des Deutschen kaum mächtigen Anshu Jain und den Deutschland zugewandten Jürgen Fitschen.
Diese beiden tun gut daran, sich eines Herrhausens, auch eines Ackermanns zu erinnern, der Wurzeln der Deutschen Bank: ihr sicheres Privatkundenfundament, die guten Geschäfte mit dem Mittelstand - vor allem aber der Verantwortung, in der die Deutsche Bank Deutschland gegenüber steht – seit dem Jahr 1870.