Veranstalter fürchten um Kunstfreiheit

    Künstler und Aktive der Kulturlandschaft demonstrieren mit Glitzerfolien und einem Plakat mit der Aufschrift "Die Kunst bliebt frei". Unter dem Motto «Europa der Vielen - Kunstfreiheit in Gefahr: Kunst- und Kulturinstitutionen gehen auf die Straße» fanden bundesweit mehrere Aktionen statt
    Demo für Kunstfreiheit in Berlin © picture alliance/Annette Riedl/dpa
    Hunderte Kunstschaffende und Veranstaltungsorte in ganz Europa sehen ihre künstlerische Freiheit akut bedroht. Renommierte Theater, Opern, Festivals und Galerien aus 39 Ländern fordern in einem offenen Brief das Europäische Parlament zum Handeln auf. Konkret wollen sie ein Kulturfreiheitsgesetz, das Kunstschaffende und Einrichtungen vor nationalistischen Strömungen schützt. Sie verweisen auf Angriffe, Verbote, Entlassungen und Kürzungen bei Kultureinrichtungen in Ungarn oder der Slowakei und fürchten Ähnliches für Frankreich oder Deutschland. Zu den Unterzeichnern gehören Milo Rau, Intendant der Wiener Festwochen, Vasil Vasilev, Direktor des Nationaltheaters Bulgarien oder Hans Christian Firmbach, Intendant am Badischen Staatstheater Karlsruhe. "Europa basiert auf der Offenheit des kulturellen Lebens der einzelnen Länder und ihrer freien Zusammenarbeit", heißt es in dem Brief. Wenn diese verschwinde, verliere das europäische seine Seele und seinen Sinn. Die dazugehörige Petitition kann jeder unterschreiben. Anfang November hatten ultranationalistische Gruppen die Premiere des US-amerikanischen Schauspielers und Regisseurs John Malkovich im Nationaltheater in Bulgarien gewaltsam behindert.