"Veganz"-Gründer Jan Bredack

Leben Veganer besser?

Jan Bredack, Gründer der ersten veganen Supermarktkette "Veganz"
Jan Bredack, Gründer der ersten veganen Supermarktkette "Veganz" © Veganz
Moderation: Gisela Steinhauer · 06.01.2015
Jan Bredack ist der beste Werbeträger für seine vegane Supermarktkette: Er war bis zu einem Burn-out erfolgreicher Manager und überzeugter "Fleischfresser", Vegetarier oder gar Veganer hatten für ihn "was an der Latte". Die Wende brachte eine Person, die nach seinem Kollaps in sein Leben trat - der Beginn eines ganz neuen Lebens.
"Yes ve gan!" – dieser beziehungsreiche Aufdruck schmückt die Kleidung von Jan Bredack, dem Gründer der ersten veganen Supermarktkette "Veganz". 2011 eröffnete er die erste Filiale im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Es folgten Märkte in Frankfurt, Hamburg, München, Wien, Prag, Essen und Leipzig. Kunden können derzeit aus einem Produktangebot von über 6000 rein pflanzlichen Artikeln wählen.
Jan Bredack ist sein bester Werbeträger: Er stammt nicht aus der Öko-Szene, sondern er war in seinem "ersten Leben" erfolgreicher Manager bei Mercedes, einer der jüngsten in der Branche - und ein überzeugter "Fleischfresser". Über Ernährung nachgedacht habe er damals so gut wie nie: "Es war einfach da." Er habe alles "sinnlos, sinnfrei" gegessen. Auch sonst habe er sich kaum Gedanken um sein Dasein gemacht: "Bis dato war mein Leben definiert durch mein Leben in der Firma. Da war mein Halt."
"Die beste Entscheidung meines Lebens"
Vegetarier oder gar Veganer hatten für ihn "alle was an der Latte", bis ihn ein Burn-out zwang sein Leben vollkommen neu zu ordnen. Eine Vegetarierin, in die er sich damals verliebte, öffnete ihm die Augen für die Qualen der Massentierhaltung und eine bewusste Ernährungsweise. "Dies war wirklich die beste Entscheidung meines Lebens", sagt er rückblickend, "ich bin heute ein anderer Mensch".
Bei allen Idealen ist Bredack Verkäufer geblieben, er verhandelt derzeit mit den großen Lebensmittelketten, um seine Produkte auch in den Regalen der regulären Supermärkte anbieten zu können und damit auch Nicht-Veganer zu erreichen. Verurteilen wolle er Menschen, die Fleisch essen oder Milch trinken, auf keinen Fall: "Ich habe es ja 35 Jahre selber gemacht. Ich glaube, kein Mensch, der das tut, ist böse oder hat irgendwie böse Absichten dahinter, sondern es ist einfach ein Unbewusstsein." Missionieren sei nicht sein Ziel: "Ich biete einfach Alternativen."
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