US-Dokumentarfilmerin Julia Reichert gestorben

    Die Dokumentarfilmerin Julia Reichert trägt eine Brille und steht hinter einem Rednerpult.
    Gewann 2020 einen Oscar für für „American Factory“: Julia Reichert. © imago images / ZUMA Wire / AMPAS
    03.12.2022
    Die US-Dokumentarfilmerin Julia Reichert ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie ihre Familie am Freitag mitteilte, erlag sie einem Krebsleiden. Reichert wurde oft als "Patin des unabhängigen amerikanischen Dokumentarfilms" bezeichnet. In ihren Arbeiten erzählte sie die Geschichte gewöhnlicher US-Amerikanerinnen und Amerikaner. Ihre Themen reichten von Autoarbeitern, die mit Werksschließungen und ausländischen Investoren zu kämpfen haben, über Mitglieder der Kommunistischen Partei in den USA bis hin zu weiblichen Gewerkschaftsaktivisten in den 1930er Jahren. In ihrem ersten Film "Growing Up Female" erzählte die Regisseurin 1971 von sechs Frauen und ihrer Sozialisation. Der Film gilt als der erste Dokumentarfilm der modernen Frauenbewegung. 2020 gewann Reichert gemeinsam mit ihrem Partner Steven Bognar einen Oscar für für "American Factory". Drei weitere Male war sie für den Oscar nominiert; außerdem gewann sie in der Kategorie Primetime zwei Emmy Awards.