US-Dokumentarfilmerin Julia Reichert gestorben

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    Die US-amerikanische Dokumentarfilmerin und Oscar-Gewinnerin Julia Reichert ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Sie erlag in Ohio einem Krebsleiden, wie ihre Familie am Freitag mitteilte. Julia Reichert wurde oft als "Patin des unabhängigen amerikanischen Dokumentarfilms" bezeichnet. Sie erzählte in ihren Arbeiten die Geschichte gewöhnlicher US-Amerikanerinnen und Amerikaner. Reicherts Themen reichten von Autoarbeitern, die mit Werksschließungen und ausländischen Investoren zu kämpfen haben, über Mitglieder der Kommunistischen Partei der USA bis hin zu weiblichen Gewerkschaftsaktivisten in den 1930er Jahren. In den fünfzig Jahren ihrer Karriere gewann Reichert zwei Primetime Emmy Awards und war vier Mal für einen Oscar nominiert. Einen Oscar gewann sie 2020 gemeinsam mit ihrem Partner Steven Bognar für "American Factory". In ihrem ersten Film "Growing Up Female" erzählte Reichert vom Leben von sechs Frauen im Alter von vier bis 35 Jahren und ihrer Sozialisation. Der Streifen gilt als der erste Dokumentarfilm der modernen Frauenbefreiungsbewegung.