Uruguay will NS-Adler doch nicht in eine Friedenstaube verwandeln

Die Pläne des Präsidenten von Uruguay, einen NS-Adler aus Bronze einzuschmelzen und in eine Friedenstaube zu verwandeln, sind gescheitert. „Es gibt eine starke Mehrheit in Kultur und Politik, die mit dem Projekt nicht einverstanden ist“, erklärte Präsident Luis Lacalle Pou am Sonntag. Er ziehe deshalb sein umstrittenes Vorhaben zurück. Der Präsident hatte die Umwandlung erst am Freitag verkündet. Dabei erklärte er, dass aus einem „Symbol für Gewalt und Krieg“ ein „Symbol für Frieden und Einheit“ werden solle. Der zwei Meter große und mehr als 300 Kilogramm schwere NS-Adler war vor 17 Jahren im Wrack des im Zweiten Weltkrieg gesunkenen deutschen Kriegsschiffs „Admiral Graf Spee“ gefunden worden. Ein Gericht hatte zunächst entschieden, dass die Skulptur verkauft werden muss. Die Regierung Urugays wollte dies verhindern, weil sie befürchtete, dass Neonazis die Skulptur kaufen könnten. Vergangenes Jahr entschied dann der Oberste Gerichtshof Uruguays, dass der Adler Staatseigentum ist.