Urteil zur Elbvertiefung

"Ein Schlag ins Kontor"

Containerschiffe kurz nach Sonnenuntergang im Hamburger Hafen am Terminal Burchardkai
Auf die großen Containerschiffe aus Fernost kann der Hamburger Hafen nicht verzichten. © dpa / Daniel Reinhardt
Ulrich Malchow im Gespräch mit Anke Schäfer · 09.02.2017
Eine Vertiefung der Elbe wird es nur mit strengen Auflagen geben. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden - und damit Umweltverbänden Recht gegeben. Welche Folgen das Urteil für den Hamburger Hafen hat, erläutert Logistikunternehmer Ulrich Malchow.
"Ein Schlag ins Kontor" für den Hamburger Hafen sei das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes in Leipzig, sagt Ulrich Malchow - früher Professor für maritime Ökonomie in Bremen, heute Geschäftsführer des Logistikers Port Feeder Barge.

Kritik an immer größeren Containerschiffen

Hamburg sei zwar ein Universalhafen, doch würde der Containerumschlag überwiegen. Und für diesen sei es notwendig, die immer größer werdenden Transportschiffe - hauptsächlich aus Fernost - in den Hafen zu lassen. Was ohne Elbvertiefung jedoch nicht möglich sei. "Obwohl diese Schiffe keinen Sinn mehr machen, sind sie ja Realität", sagte Malchow, der als Kritiker des Trends hin zu immer größeren Containerschiffen gilt.

Wirtschaftliche Folgen fatal

Andernfalls seien die wirtschaftlichen Folgen für Hamburg und die Region fatal: "Immerhin hängen vom Hamburger Hafen 150.000 Arbeitsplätze ab." Was ist zu tun in dieser Situation? Malchow hält es für überlebenswichtig für Häfen wie Hamburg, Bremerhaven oder Antwerpen sich für ein Größenlimit bei Containerschiffen einzusetzen und dafür eine Interessen-Koalition zu schmieden.
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