Uralte Bäume als Überlebenskünstler
Überall auf der Welt gibt es uralte Bäume, die Überschwemmungen überlebt haben, Fluten, Dürreperioden, Wirbelstürme, Waldbrände und andere natürliche oder vom Menschen gemachte Katastrophen. Eine Organisation in den USA glaubt, dass diese Bäume "Überlebensgene" haben, mit deren Hilfe sie auch den Klimawandel überstehen können.
Mitten in einem dichten Wald im Norden Kalifoniens stehen zwischen riesigen Bäumen vier Männer mit gelben Schutzhelmen und Kletterausrüstung um einen gigantischen Baum. Es ist ein vermutlich mehr als eintausend Jahre alter Redwood von etwa sechs Metern Durchmesser. Sie halten Leinen, die zur Baumspitze irgendwo in über 100 Meter Höhe führen. Eine Stimme aus dem Wipfel bittet darum, die Leinen etwas anzuziehen.
Die Gruppe sammelt Triebe aus den Baumspitzen des Redwoods und schickt sie in ein Labor, wo Wissenschaftler in Nährlösung daraus Wurzeln ziehen und Klone des Giganten schaffen. Alle arbeiten für das Archangel Ancient Tree Archive, eine Organisation, die Baumzüchter David Milarch vor drei Jahren in Michigan gründete.
Er glaubt daran, dass die DNA uralter Bäume verrät, wie Organismen unter schwierigsten Bedingungen überleben können:
"Sie sind erprobte Überlebenskünstler. Diese Bäume haben nicht umsonst alles überlebt, was der Mensch ihnen im gesamten industriellen Zeitalter von 400 Jahren vorgesetzt hat. Ihr Immunsystem hat das möglich gemacht. Sind sie stark und zäh genug um den Klimawandel zu überstehen? Unserer Meinung nach: Ja!”"
Das Ancient Tree Archive will mithilfe der Klone Wälder aufforsten, dabei aber keine Monokulturen schaffen, sondern Mischwälder mit einem kleinen Anteil von Klonen der Baum-Giganten aus dieser Region. Es sollen also nicht Redwoods in Bayern wachsen und auch keine deutschen Eichen im Regenwald.
Weil schon über 97 Prozent der Ur-Wälder abgeholzt oder auf anderer Art zerstört wurden, mahnt David Milarch zu Eile:
""Wir wollen das gesamte Ökosystem wieder aufbauen. Mit Bäumen, Unterholz, Büschen, Pflanzen, Stauden, bis hin zum Mikroorganismus des Bodens. Nur so können wir den Klimawandel stoppen und letztendlich umkehren."
Wissenschaftliche Unterstützung bekommt der Baumzüchter bei seinem ehrgeizigen Projekt unter anderem von einem pensionierten Baumgenetiker der kalifornischen Universität Berkely und von Botanikern. Sie konzentrieren sich bei der Arbeit auf das Klonen von widerstandsfähigen Bäumen, die besonders gut Gifte aus Wasser und Luft filtern und Treibhausgase speichern:
"Wir wählen die Bäume nach Alter und Größe aus. Ganz oben auf der Liste steht aber ihre Fähigkeit, Treibhausgase zu speichern. Das Ungleichgewicht von Kohlendioxid verursacht den Klimawandel. Wir suchen die 100 Bäume, die weltweit am effektivsten Kohlendioxid speichern und Sauerstoff produzieren."
Bis jetzt wachsen im Archangel Tree Archiv Klone aus Ur-Bäumen der USA, Mittel- und Südamerikas und Europas. David Milarch und sein Team wollen dem Triebe von anderen Kontinenten hinzuzufügen, zum Beispiel vom afrikanischen Affenbrotbaum und der Libanon-Zeder. Für diese Arbeit fehlt ihnen bisher das Geld. Wer eine Spende dafür gibt, erhält zum Dank ein paar Klone der Ur-Bäume.
Skeptiker kritisieren, dass nicht bewiesen ist, ob alte Bäume wirklich die besten Gene haben. "Es ist wie bei den Menschen”, schrieb Connie Miller vom US-Forstdienst in der "New York Times":
"Die, die am längsten leben, haben meist einfach viel geschlafen, gesund gegessen und sich regelmässig bewegt. Das hat nur wenig mit der DNA zu tun.”
Doch aus Sicht von David Milarch ist in jedem Fall die wissenschaftliche Erforschung der Gene von den Überlebenskünstlern der Wälder wertvoll:
"'"Die Bäume sind unser Frühwarnsystem, sie teilen uns mit, was los ist. Wenn wir vor 20 Jahren auf die Bäume gehört hätten, würden wir jetzt möglicherweise nicht diese zerstörerischen Orkane, Wirbelstürme und Überflutungen erleben. Wir waren nicht klug genug, um auf die Bäume zu hören.""
Die Gruppe sammelt Triebe aus den Baumspitzen des Redwoods und schickt sie in ein Labor, wo Wissenschaftler in Nährlösung daraus Wurzeln ziehen und Klone des Giganten schaffen. Alle arbeiten für das Archangel Ancient Tree Archive, eine Organisation, die Baumzüchter David Milarch vor drei Jahren in Michigan gründete.
Er glaubt daran, dass die DNA uralter Bäume verrät, wie Organismen unter schwierigsten Bedingungen überleben können:
"Sie sind erprobte Überlebenskünstler. Diese Bäume haben nicht umsonst alles überlebt, was der Mensch ihnen im gesamten industriellen Zeitalter von 400 Jahren vorgesetzt hat. Ihr Immunsystem hat das möglich gemacht. Sind sie stark und zäh genug um den Klimawandel zu überstehen? Unserer Meinung nach: Ja!”"
Das Ancient Tree Archive will mithilfe der Klone Wälder aufforsten, dabei aber keine Monokulturen schaffen, sondern Mischwälder mit einem kleinen Anteil von Klonen der Baum-Giganten aus dieser Region. Es sollen also nicht Redwoods in Bayern wachsen und auch keine deutschen Eichen im Regenwald.
Weil schon über 97 Prozent der Ur-Wälder abgeholzt oder auf anderer Art zerstört wurden, mahnt David Milarch zu Eile:
""Wir wollen das gesamte Ökosystem wieder aufbauen. Mit Bäumen, Unterholz, Büschen, Pflanzen, Stauden, bis hin zum Mikroorganismus des Bodens. Nur so können wir den Klimawandel stoppen und letztendlich umkehren."
Wissenschaftliche Unterstützung bekommt der Baumzüchter bei seinem ehrgeizigen Projekt unter anderem von einem pensionierten Baumgenetiker der kalifornischen Universität Berkely und von Botanikern. Sie konzentrieren sich bei der Arbeit auf das Klonen von widerstandsfähigen Bäumen, die besonders gut Gifte aus Wasser und Luft filtern und Treibhausgase speichern:
"Wir wählen die Bäume nach Alter und Größe aus. Ganz oben auf der Liste steht aber ihre Fähigkeit, Treibhausgase zu speichern. Das Ungleichgewicht von Kohlendioxid verursacht den Klimawandel. Wir suchen die 100 Bäume, die weltweit am effektivsten Kohlendioxid speichern und Sauerstoff produzieren."
Bis jetzt wachsen im Archangel Tree Archiv Klone aus Ur-Bäumen der USA, Mittel- und Südamerikas und Europas. David Milarch und sein Team wollen dem Triebe von anderen Kontinenten hinzuzufügen, zum Beispiel vom afrikanischen Affenbrotbaum und der Libanon-Zeder. Für diese Arbeit fehlt ihnen bisher das Geld. Wer eine Spende dafür gibt, erhält zum Dank ein paar Klone der Ur-Bäume.
Skeptiker kritisieren, dass nicht bewiesen ist, ob alte Bäume wirklich die besten Gene haben. "Es ist wie bei den Menschen”, schrieb Connie Miller vom US-Forstdienst in der "New York Times":
"Die, die am längsten leben, haben meist einfach viel geschlafen, gesund gegessen und sich regelmässig bewegt. Das hat nur wenig mit der DNA zu tun.”
Doch aus Sicht von David Milarch ist in jedem Fall die wissenschaftliche Erforschung der Gene von den Überlebenskünstlern der Wälder wertvoll:
"'"Die Bäume sind unser Frühwarnsystem, sie teilen uns mit, was los ist. Wenn wir vor 20 Jahren auf die Bäume gehört hätten, würden wir jetzt möglicherweise nicht diese zerstörerischen Orkane, Wirbelstürme und Überflutungen erleben. Wir waren nicht klug genug, um auf die Bäume zu hören.""