Unwahrscheinlichen Nobelpreise 2016

Preisgekrönter Abgasschwindel von Volkswagen

Eine Hand wischt mit einem Tuch über den Rand des VW-Logos an einem Auto.
Der Ig-Nobelpreis in Chemie für VW ist ein Spaßpreis © imago / Susanne Hübner
Von Sabrina Fritz / mia · 23.09.2016
Dass ein deutsches Unternehmen ausgezeichnet wird, das gab es selbst bei den verrückten Nobelpreisen noch nie. Doch das Preisgeld von 10 Billionen Simbabwe-Dollar dürfte VW bei den Entschädigungsforderungen im Abgasskandal wenig weiterhelfen.
Eine besondere Ehrung kommt dem Volkswagen-Konzern nun in den USA zuteil. Der deutsche Autohersteller wird mit einem unwahrscheinlichen Nobelpreis ausgezeichnet. Der Spaßpreis in der Kategorie Chemie wurde VW an der US-amerikanischen Elite-Universität Harvard zuerkannt, was nach dem Abgasskandal des deutschen Unternehmens aber kaum zu einem Imagewechsel verhelfen dürfte. Der Moderator der Preisvergabe Marc Abrahams bedachte VW mit einigem Spott: "Der Gewinner konnte oder wollte heute Abend nicht bei uns sein".
Zur Begründung hieß es: "Volkswagen wurde mit dem unwahrscheinlichen Preis für Chemie geehrt, weil sie das Problem hoher Abgaswerte gelöst haben. Wenn das Auto getestet wurde, hat es immer weniger verbraucht."
Jeder Gewinner habe etwas erfunden, was die Menschen erst zum Lachen und dann zum Nachdenken bringe, sagte der Moderator, der selbst Herausgeber einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu kurioser Forschung ist. Die unwahrscheinlichen Nobelpreise wurden zum 26. Mal verliehen.
In der Kategorie Biologie wurde Thomas Thwaites ausgezeichnet, der sich für seine Forschungen als Ziege verkleidete.
Alle Preisträger erhielten eine Trophäe sowie Bargeld im Wert von zehn Billionen Simbabwe-Dollar.
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