"Unsichtbare Diskriminierung": Francis Seeck warnt vor tief verankertem Klassismus in gesellschaftlichen Institutionen und Strukturen

    Ein Kind zählt kleines Taschengeld auf seiner Hand.
    Knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche leben in Deutschland in Armut. © picture alliance / photothek / Ute Grabowsky
    Aus der Wissenschaft der Sozialen Arbeit kommt die Forderung nach mehr Gehör für Menschen, die Armut oder prekäre Lebenslagen erleben. Klassismus sei weiter eine der zentralen, aber öffentlich am wenigsten benannten Diskriminierungsformen, sagte Francis Seeck von der Technischen Hochschule Nürnberg dem Deutschlandfunk. Seeck vertritt an der TH die Professur für Theorien und Handlungslehre der Sozialen Arbeit. Während Fragen von Rassismus oder Sexismus zunehmend Aufmerksamkeit bekämen, blieben soziale Herkunft und sozialer Status in dem Kontext oft unsichtbar, führte Seeck aus. Und das, obwohl Klassismus wesentlich darüber entscheide, wer arm bleibe, Zugang zu formeller Bildung habe und gesellschaftlich gehört werde. Klassismus sei tief in gesellschaftlichen Institutionen und Strukturen eingebettet.