Unsentimentale Interpretatorin
Sie war die erste US-Amerikanerin, die mit dem Titel "Österreichische Kammersängerin" geehrt wurde. Jetzt ist die Sopranistin Teresa Stich-Randall im Alter von 79 Jahren in Wien gestorben. Die Künstlerin aus dem US-Bundesstaat Conneticut begann ihre Europa-Karriere 1951. Bekannt war Teresa Stich-Randall vor allem für ihre Rollen in Mozart-Opern.
Verdis "Falstaff" – Arturo Toscanini dirigiert ein gut vorbereitetes Star-Ensemble. Doch die wirkliche Entdeckung, das eigentliche Ereignis sind nicht die großen Namen, sondern die Besetzung der Nanetta: die junge Amerikanerin Teresa Stich-Randall singt diese Partie so klar und anrührend, so frei von falscher Gefühligkeit und sängerischem Überdruck, dass man die Platte verwundert umdreht: Was, 1950 war das? Diesen sachlichen, dennoch klangschönen Zugang hätte man in erst einem späteren Jahrzehnt vermutet.
Ein Jahre später, 1951, kam Teresa Stich-Randall nach Europa, sang in Florenz, in Basel, ging dann nach Österreich, wo sie an der Wiener Staatsoper debütierte – da war sie 25 Jahre alt. Wien wurde ihre Stadt – das Publikum liebte sie für ihre Darstellung der Violetta in der "Traviata". Es gibt eine Aufnahme von einer dieser Aufführungen: eine erstaunlich unsentimentale Deutung, Stich-Randall gibt der Figur durch ihre festgefügte, beherrscht geführte und doch eigenartig gereift klingende Stimme eine ganz bewegende Kontur.
355 Mal hob sich für Teresa Stich-Randall der Vorhang an der Wiener Staatsoper – die Mimi in "La Bohème", die Gräfin in "Figaros Hochzeit" und die Konstanze in "Die Entführung aus dem Serail" – das waren ihre Paraderollen. In den 70er Jahren begann sie, sich von der Opernbühne zurückzuziehen – als Konzertsängerin konzentrierte sie sich auf Bach und Händel. Doch auch eine Einspielung der "Vier letzten Lieder" von Richard Strauss zeigt die Qualitäten von Teresa Stich-Randall: ganz unsentimental legt sie ihre Interpretation an, lässt die Töne von innen her glühen, gibt der Interpretation eine Gelassenheit, hinter der ein beunruhigendes Lauern brodelt – ganz große Gesangskunst.
Nun ist Teresa Stich-Randall in der Stadt ihrer größten Erfolge gestorben: in Wien. Sie wurde 79 Jahre alt.
Ein Jahre später, 1951, kam Teresa Stich-Randall nach Europa, sang in Florenz, in Basel, ging dann nach Österreich, wo sie an der Wiener Staatsoper debütierte – da war sie 25 Jahre alt. Wien wurde ihre Stadt – das Publikum liebte sie für ihre Darstellung der Violetta in der "Traviata". Es gibt eine Aufnahme von einer dieser Aufführungen: eine erstaunlich unsentimentale Deutung, Stich-Randall gibt der Figur durch ihre festgefügte, beherrscht geführte und doch eigenartig gereift klingende Stimme eine ganz bewegende Kontur.
355 Mal hob sich für Teresa Stich-Randall der Vorhang an der Wiener Staatsoper – die Mimi in "La Bohème", die Gräfin in "Figaros Hochzeit" und die Konstanze in "Die Entführung aus dem Serail" – das waren ihre Paraderollen. In den 70er Jahren begann sie, sich von der Opernbühne zurückzuziehen – als Konzertsängerin konzentrierte sie sich auf Bach und Händel. Doch auch eine Einspielung der "Vier letzten Lieder" von Richard Strauss zeigt die Qualitäten von Teresa Stich-Randall: ganz unsentimental legt sie ihre Interpretation an, lässt die Töne von innen her glühen, gibt der Interpretation eine Gelassenheit, hinter der ein beunruhigendes Lauern brodelt – ganz große Gesangskunst.
Nun ist Teresa Stich-Randall in der Stadt ihrer größten Erfolge gestorben: in Wien. Sie wurde 79 Jahre alt.