Unruhige Zeiten
Die Jahresrückblicke 2007 sind zu früh geschrieben und zu früh versendet worden. Fast mit ein wenig Erstaunen wurde die Nachricht von der Ermordung von Benazir Bhutto in Deutschland registriert, das auf Weihnachtsfrieden und Ruhe zwischen den Feiertagen eingestellt war.
Aus einem ruhigen Jahr mit wenigen Höhepunkten – jedenfalls im Rückblick der meisten Bürger - ist ein unfriedliches Jahr geworden, das einen mit Besorgnis in die Zukunft blicken lässt. Denn der politische Mord in Pakistan berührt in letzter Konsequenz auch deutsche Sicherheitsinteressen. Wer auch immer die Hintermänner oder Auftraggeber des Anschlags in Rawalpindi waren, sie hatten und haben ein Interesse an der Destabilisierung Pakistans und damit an der Beschleunigung und Verschärfung jener Konflikte, die zwischen den Gestaden des Mittelmeeres und dem Indus ausgetragen werden.
Der politische Mord in Pakistan ist somit ein Indiz dafür, dass Deutschland und die NATO in Afghanistan im kommenden Jahr vor großen Herausforderungen stehen. Denn die beiden Nachbarländer funktionieren nach dem System kommunizierender Röhren. Wenn die Stabilisierung Afghanistans gelingen soll, mit positiven Auswirkungen auf Pakistan, bietet sich dazu in 2008 aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte Chance, und dies heißt auch, dass der Solidarbeitrag der Bundesrepublik höher ausfallen muss als bislang geschehen. Großbritannien und Frankreich haben den Einsatz bereits erhöht, andere Staaten, die aus innenpolitischen Gründen schwanken wie Kanada oder die Niederlande, schauen gespannt, wie sich Berlin verhalten wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Große Koalition einen kühlen Kopf bewahrt, das international Gebotene tut und dieses wichtige Thema nicht ein Opfer der Landtagswahlkämpfe wird, die naturgemäß die außen- und sicherheitspolitischen Interessen des Landes ausblenden oder auf unerträgliche Weise simplifizieren.
Aber nicht nur der von Deutschland weit entfernte Hindukusch verspricht im nächsten Jahr unruhige Zeiten. Es könnte auch vor der eigenen Haustür ungemütlich werden, vor allem im Kosovo, der sich anschickt, mit Duldung der EU seine quasi-Unabhängigkeit auszurufen. Auch hier sollte man den Stellenwert der Nachricht aus Pakistan nicht unterschätzen. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine internationale Großkrise Akteure an entfernten Plätzen dazu ermutigen würde, loszuschlagen. Diktatoren und gewaltsam veranlagte Menschen neigen dazu, Demokratien zu unterschätzen, wenn diese sich im Wochenend- bzw. im Neujahrsurlaub befinden. Es könnte also ungemütlich werden, vor allem für die deutschen Soldaten, die mit bewundernswerter Abgeklärtheit und Ruhe seit über 10 Jahren fern von der Heimat ihren Job tun.
Ungemütlich für Deutschland und für Europa könnte es auch deswegen werden, weil sich Amerika kurz vor der heißen Phase des Wahlkampfes befindet und das heißt genauso wie in Europa, dass die Innenpolitik, die Lage des Bürgers mit seiner gefährdeten Ratenzahlung für das Häuschen zählt und nicht die instabile Lage in Pakistan, die den Durchschnittsamerikaner genauso wenig interessiert wie den Durchschnittseuropäer. So gesehen, könnte es mit den Lustfahrten von Sarkozy und Co, von denen sich die politische Kultur Deutschlands glücklicherweise noch wohltuend abhebt, bald vorbei sein. Denn Amerika, das sich hinsichtlich seiner weltpolitischen Aufgaben alles andere als sicher ist, wird die Europäer zunehmend in die Pflicht nehmen, und das bedeutet für Deutschland, nicht nur vorzugsweise von Schiffen aus die Lage im Libanon oder in Mogadischu zu verfolgen, sondern auf dem Boden. Dort werden allerdings im kommenden Jahr die Temperaturen aller Wahrscheinlichkeit nach steigen.
Der politische Mord in Pakistan ist somit ein Indiz dafür, dass Deutschland und die NATO in Afghanistan im kommenden Jahr vor großen Herausforderungen stehen. Denn die beiden Nachbarländer funktionieren nach dem System kommunizierender Röhren. Wenn die Stabilisierung Afghanistans gelingen soll, mit positiven Auswirkungen auf Pakistan, bietet sich dazu in 2008 aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte Chance, und dies heißt auch, dass der Solidarbeitrag der Bundesrepublik höher ausfallen muss als bislang geschehen. Großbritannien und Frankreich haben den Einsatz bereits erhöht, andere Staaten, die aus innenpolitischen Gründen schwanken wie Kanada oder die Niederlande, schauen gespannt, wie sich Berlin verhalten wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Große Koalition einen kühlen Kopf bewahrt, das international Gebotene tut und dieses wichtige Thema nicht ein Opfer der Landtagswahlkämpfe wird, die naturgemäß die außen- und sicherheitspolitischen Interessen des Landes ausblenden oder auf unerträgliche Weise simplifizieren.
Aber nicht nur der von Deutschland weit entfernte Hindukusch verspricht im nächsten Jahr unruhige Zeiten. Es könnte auch vor der eigenen Haustür ungemütlich werden, vor allem im Kosovo, der sich anschickt, mit Duldung der EU seine quasi-Unabhängigkeit auszurufen. Auch hier sollte man den Stellenwert der Nachricht aus Pakistan nicht unterschätzen. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine internationale Großkrise Akteure an entfernten Plätzen dazu ermutigen würde, loszuschlagen. Diktatoren und gewaltsam veranlagte Menschen neigen dazu, Demokratien zu unterschätzen, wenn diese sich im Wochenend- bzw. im Neujahrsurlaub befinden. Es könnte also ungemütlich werden, vor allem für die deutschen Soldaten, die mit bewundernswerter Abgeklärtheit und Ruhe seit über 10 Jahren fern von der Heimat ihren Job tun.
Ungemütlich für Deutschland und für Europa könnte es auch deswegen werden, weil sich Amerika kurz vor der heißen Phase des Wahlkampfes befindet und das heißt genauso wie in Europa, dass die Innenpolitik, die Lage des Bürgers mit seiner gefährdeten Ratenzahlung für das Häuschen zählt und nicht die instabile Lage in Pakistan, die den Durchschnittsamerikaner genauso wenig interessiert wie den Durchschnittseuropäer. So gesehen, könnte es mit den Lustfahrten von Sarkozy und Co, von denen sich die politische Kultur Deutschlands glücklicherweise noch wohltuend abhebt, bald vorbei sein. Denn Amerika, das sich hinsichtlich seiner weltpolitischen Aufgaben alles andere als sicher ist, wird die Europäer zunehmend in die Pflicht nehmen, und das bedeutet für Deutschland, nicht nur vorzugsweise von Schiffen aus die Lage im Libanon oder in Mogadischu zu verfolgen, sondern auf dem Boden. Dort werden allerdings im kommenden Jahr die Temperaturen aller Wahrscheinlichkeit nach steigen.