Unruheregion

    EU entsendet Soldaten nach Zentralafrika

    Französische Soldaten in einem gepanzerten Fahrzeug bei einer Patrouille am 26. Dezember 2013 in Bangui in der zentralafrikanischen Republik.
    Zentralafrikanische Republik: Französische Soldaten in einem Panzerfahrzeug patroullieren in der Hauptstadt Bangui. © picture alliance / dpa / ECPAD
    Europäische Soldaten sollen demnächst in der Zentralafrikanischen Republik für Sicherheit sorgen. Die EU-Außenminister beschlossen in Brüssel, zwischen 500 und 700 Soldaten in das Bürgerkriegsland zu entsenden. Sie sollen französische und afrikanische Truppen unterstützen.
    Die Zentralafrikanische Republik droht in in Gewalt und Chaos zu versinken, seit im März 2013 eine Gruppe muslimischer Rebellen den christlichen Staatschef François Bozizé weggeputscht hatte. Der Chef der Rebellen, Michel Djotodia, wurde zum Übergangspräsidenten ernannt und löste daraufhin das muslimische Rebellenbündnis Seleka auf. Djotodia trat auf internationalen Druck hin im Dezember zurück.
    Heute wählten die Abgeordneten des Parlaments Catherine Samba-Panza, Bürgermeisterin der Hauptstadt Bangui, zur neuen Interimspräsidentin. Große Hoffnungen lasten auf ihr: Sie soll das Land befrieden und die Regierungsfähigkeit wieder herstellen.
    Unterstützung für Frankreich
    Morde und Plünderungen der muslimischen Rebellen führten zu tödlichen Vergeltungsaktionen christlicher Milizen. Experten befürchten einen religiös motivierten Bürgerkrieg. Bereits jetzt sind Hunderttausende Menschen auf der Flucht. Um die schwere Gewalt der rivalisierenden Gruppen in den Griff zu bekommen, hatte Frankreich bereits 1600 Soldaten in die ehemalige Kolonie entsandt.
    Jetzt sollen die französischen Soldaten nicht mehr alleine kämpfen: Bis zu 500 Soldaten will die EU in das Land entsenden. Deutschland sicherte logistische Unterstützung zu, lehnt aber die Beteiligung an Kampfhandlungen ab. Allerdings fehlt für den Einsatz noch ein entsprechendes UN-Mandat. Das entsprechende Votum wird am Donnerstag erwartet, berichtet Annette Riedel aus Brüssel. Die EU-Truppe soll solange im Einsatz bleiben, bis die afrikanische Eingreiftruppe MISCA die geplante Truppenstärke von 6000 Mann erreicht hat.
    Bei einer internationalen Geberkonferenz in Brüssel wurden 500 Millionen Dollar Hilfen für das Land beschlossen.

    Programmtipp: Wir berichten um 17 Uhr ausführlich in der "Ortszeit" über die Beschlüsse der EU-Außenminister zu dem Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik.

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