Antimaidan-Demo

Großkundgebung pro Putin in Moskau

Pro-Putin und Antimaidan-Kundgebung in Moskau mit zehntausenden Teilnehmern; Aufnahme vom 21.2. 2015
Pro-Putin und Antimaidan-Kundgebung in Moskau mit zehntausenden Teilnehmern; Aufnahme vom 21.2. 2015 © picture alliance / dpa
Von Gesine Dornblüth  · 21.02.2015
Kremltreue Gruppen haben heute eine Großkundgebung in Moskau organisiert. Zehntausende Menschen demonstrierten für "Freiheit" und "Heimat". Dabei wurden auch Ansprüche auf die Ukraine laut.
Nach Polizeiangaben waren es rund 35.000 Menschen, die heute – unter anderem mit "Russland, Russland"-Rufen - durch Moskaus Zentrum zum Kreml zogen. Die Veranstalter sprachen von 50.000. Auf Transparenten stand "Maidan gleich Faschismus", "Der Maidan führt zu Krieg und Chaos", "Der Maidan nützt den Feinden Russlands".
Gemeint sind damit in erster Linie die USA, die - nach Überzeugung vieler Russen - hinter dem Maidan in Kiew standen. Daneben waren Rufe wie "Ruhm dem Donbass" und "Für eine russische Welt" zu hören. Auch wurde vor Verrätern in Russland, einer fünften Kolonne, gewarnt. Die meisten Teilnehmer kamen organisiert, in Gruppen: Lehrer, Studenten, Jugendorganisationen, Kosaken, Offiziere. Viele trugen Westen mit dem Porträt Putins und der Aufschrift "Heimat. Freiheit." Auch die Bauarbeiter Nikolaj und Dima.
"Ich bin für Putin. Denn wir haben niemanden außer ihm."
"Die USA machen die Politik eines Parasiten. Die saugen aus allen das Geld heraus und stecken es in die eigene Tasche. Die USA diktieren den anderen ihre Bedingungen."
Ein "Antimaidan"-Bündnis organisierte die Kundgebung
Ein Bündnis mit dem Namen "Antimaidan" hatte die Massenkundgebung in Moskau organisiert. Ihm gehören verschiedene kremltreue Gruppen und Personen an, darunter der Chef des Biker-Clubs "Nachtwölfe", Alexander Zaldostanow, genannt Chirurg. Er und seine Leute haben vor einem Jahr die sogenannten Selbstverteidigungskräfte der Krim unterstützt und damit die Annexion der Halbinsel vorbereitet. Bei der Abschlusskundgebung am Kreml sagte Zaldostanow:
"Heute, wo alle Feinde Russlands mobilisiert werden, rufe ich euch auf, euch um den Präsidenten Russlands zu vereinen, so, wie wir das in dem schweren Moment mit Sevastopol und der Krim getan haben."
Im Demonstrationszug waren auch mehrere Duma-Abgeordnete. Anatolij Wybornyj gehört der regierenden Fraktion "Einiges Russland" an. Er räumte ein, es gäbe gegenwärtig eigentlich keine Bedrohung für Russland. Aber:
"Wir zeigen unsere Solidarität mit dem echten ukrainischen Volk: Nicht mit dem, das mit dem Virus von außen, aus den USA, infiziert ist, sondern mit dem Volk, das sich als Teil der slawischen Welt sieht."
Bei der Abschlusskundgebung wurde dann ein Song gespielt, in dessen Refrain es heißt: "SOS. Die Ukraine ist Russland. Wir sind unbesiegbar."
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