Uni Göttingen gibt Gebeine neuseeländischer Ureinwohner zurück

    Neuseelands Botschafter Craig Hawke mit farbig geschmückter Anzugjacke
    Auch Neuseelands Botschafter Craig Hawke wird bei der Übergabezeremonie im Juni teilnehmen. © picture alliance / dpa / Christoph Soeder
    Die Universität Göttingen gibt unrechtmäßig in ihren Besitz gelangte Gebeine von Ureinwohnern aus Neuseeland an deren Nachfahren zurück. An der Übergabe-Zeremonie am 1. Juni in Göttingen wollen auch der neuseeländische Botschafter in Deutschland, Craig Hawke, sowie der neuseeländische Autor und Redner Kiwa Hammond teilnehmen, wie die Hochschule mitteilte. Die Knochen stammen den Angaben zufolge vermutlich von 32 Menschen. Das Hamburger Unternehmen Umlauff handelte im 19. Jahrhundert mit Erwerbungen deutscher Kolonialisten in Übersee. Darunter befanden sich auch Gebeine von Moriori, einer Volksgruppe von den Chatham-Inseln östlich der Nordinsel Neuseelands. Dieser Handel verstieß gegen die damaligen dortigen Landesgesetze, die das Sammeln sowie den Raub, Missbrauch und Handel mit menschlichen Überresten von Maori und Moriori aus Neuseeland untersagten. Dennoch gelangten die Gebeine über das Hamburger Museum für Völkerkunde nach dem Zweiten Weltkrieg an die Universität Göttingen. Die Hochschule unterstützt die Initiative der Bundesregierung, dass menschliche Gebeine in Sammlungen identifiziert und in ihre Heimat zurückgeführt werden müssten. Der Senat der Hochschule hat die Verantwortung der Universität für die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte und für produktive, zukunftsgerichtete Kontakte mit postkolonialen Gesellschaften unterstrichen. Die anstehende Zeremonie sei ein weiterer Schritt in diesem Unterfangen, hieß es.