Unhippes New York
Im Sommer sitzt Peter Benfaremo täglich 14 Stunden neben einer großen Gefriertruhe in seinem Laden in Corona, im New Yorker Stadtteil Queens. Peter ist 82 Jahre alt und er ist der König.
Peter Benfaremo: "This is the lemon ice king of corona in New York City in the United States and we originally started this business 60 years ago. Now we are still here and we are still producing the same merchandise that we always have. We make ices, ice is a cooling item for the summer time, it cools you off.
Ich bin der Zitronen Eis König von Corona in Queens in New York City in den Vereinigten Staaten. Wir haben vor 60 Jahren angefangen. Und wir sind immer noch hier. Wir verkaufen Eis, ein Produkt, das im Sommer kühlend wirkt. "
Peter hat seine eigenen, strengen Regeln. Die hat er auf ein riesiges Holzschild gepinselt: Eine davon We do not mix, hier wird nicht gemischt...
Peter Benfaremo: "It means that if you want two different flavours in the same container we dont do that. Well no, well you can come here and say: well, give me some lemon and then give me some chocolate, well thats no good. You understand that?
Das heißt, wir tun nicht zwei verschiedene Sorten Eis in einen Becher.... Nein, wenn Du hierher kommst und sagst: ich will Zitrone und Schokolade, das geht einfach nicht. Verstanden? "
So richtig verstanden hat es keiner, aber die Kunden haben sich an Peters Macken gewöhnt. Brav bestellen sie eine Eissorte pro Becher.
David Mc Aninch liebt solche schrulligen Menschen wie den Lemon Ice King. Er arbeitet gerade an einem Buch über die andere, unhippe Seite von New York .Monatelang hat er die Stadt durchkämmt und urige Orte gefunden, an denen die Zeit stillzustehen scheint. Der Arbeitstitel seines Buches lautet Squaresville, New York als unhippes Dorf...
David: "Squaresville, that refers to an old american slang: square, which means not cool. Mom and Dad are square, the kids are cool The point of the book is that New york is an epicenter of glamour and style and it is known worldwide as this pretty exciting expensive city when in fact the vast majority of people who live in New york live frugally and modesty and go to places like this, like we are right now and I kind of wanted to expose that slightly hidden side of New York.
Squaresville, das kommt vom alten amerikanischen Slang-Wort 'square', was soviel heißt wie "uncool". Eltern sind "square", also spießig, die Kinder sind cool ... in New York, dieser teuren, glamourösen Stadt, leben die meisten Menschen ihr bescheidenes Leben an schlichten Orten wie diesem hier - und diese verborgene Seite von New York wollte ich zeigen. "
Rufio kann nur lächeln, wenn er hört, dass in New York tatsächlich Menschen bis zu 800 Dollar für einen Haarschnitt zahlen. In seinem Friseurladen in der U-Bahnstation am Columbus Circle in Manhattan bleibt seit 40 Jahren alles beim Alten: guter, erschwinglicher Service am Haar, kein Tamtam, keine Zeit verlieren. Deshalb lässt er lieber seinen guten Kunden Ben sprechen, während er weiter schnippelt.
Ben: "He is incredibly quick at his job and the work does not suffer, it takes between 5 and 10 minutes for a haircut. I actually timed it once, 7 min and 23 sec.
I work a little south of here in Midtown, off of Bryant Park. So its just a quick trip up north for me to come here.
Rufio ist unheimlich schnell und gut, er braucht nur fünf bis zehn Minuten für einen Haarschnitt. Einmal habe ich es gestoppt: sieben Minuten 23 Sekunden. Ich arbeite in der Nähe vom Bryant Park in Midtown, mit der U-Bahn bin ich schnell hier. "
Die New Yorker U-Bahn donnert unter Rufios Friseurladen durch, dass er manchmal sein eigenes Scherenklappern nicht mehr hört. Der Barber Shop mit seinen holzvertäfelten Wänden und den vergilbten Postkarten aus den 60er Jahren ist wie eine Oase im Trubel des Untergrunds. Und spätestens alle zehn Minuten klingelt die Kasse bei Rufio: elf Dollar pro Haarschnitt, alle zwei Jahre wird der Preis um einen Dollar angehoben.
Es gab sogar mal eine Zeit, da war Bayridge, am südlichen Zipfel von Brooklyn, so was wie hip. Hier wurde 1977 Saturday Night Fever mit John Travolta gedreht. Den Club gibt es lange schon nicht mehr, der legendäre Dance-Floor wurde versteigert. Aber: Die altehrwürdige Kenny's Tavern war ebenfalls in Saturday Night Fever zu sehen, wenn auch nur für eine Sekunde als Zwischenschnitt. Jeder, der bei Kenny's heute an der Theke steht, war damals natürlich hautnah dabei.
Klaus: "I lived on 93rd street when I was a kid and and we had a basketball-ring in the backyard and John Travolta came into the back yard and he daintily shot some shots at the basket. He was very fruity back than....
Ich habe auf der 93. Strasse gewohnt und wir hatten einen Basketball-Korb im Garten. John Travolta kam und hat ganz anmutig ein paar mal auf den Korb geworfen. Er wirkte ziemlich schwul, damals... "
Statt Teenager in Disko-Stretchanzügen stehen jetzt alte Männer am Tresen bei Kennys. Sie fröhnen einer New Yorker Seltenheit: hier trinkt man short beer. Bier in einem Weinglas. Fü 50 cents. Und eine weitere Besonderheit der Bar, die 1934 erbaut wurde, erläutert Dauergast Chuck:
Chuck: "What happens here in Kellys Bar in 94th street and 4th and 5th ave, it has twodoors, some time ago a fellow was in here drinking and he got a little inhibriated. He went out the 4th ave side, the boss had asked him to leave he walked around the corner, he came back the fith ave side. And the bartender says I am not serving you in here, and the guy says, what are you working in every bar in bayridge.
Hier bei Kellys Bar auf der 94. Strasse gibt es 2 Eingänge, einen von der 4., einen von der 5. Avenue. Einmal hat sich hier einer ziemlich zulaufen lassen und der Barkeeper hat ihn rausgeschmissen, auf der 4th Avenue Seite. Der Mann ist einfach um die Ecke und zum Eingang auf der 5. Avenue wieder reingekommen. Der Barkeeper sagte: 'Ich bediene Dich nicht' und der Mann war ganz verwirrt und sagte nur: 'Arbeitest Du in jeder Bar in Bayridge'? "
Der mit Abstand jüngste Gast bei Kellys ist David Mc Aninch. Bei der Recherche zu seinem Buch über das unhippe New York hat er Unmengen von traditionellen Bars und Restaurants gefunden, die Flair haben, so wie Kelly's. Und besonders eines hat er gelernt:
David Mc Aninch: "One myth about New York City is that it is very rude, but in a lot of these old places that please and thank you get you a long way and the people respond to just the smallest politeness and they begin to open up to you. I have a theory ... that the truely interesting people in New York are the people that blend in kind of in the background what we call the regular joes. Where as the people who are struggling to be in the spotlight all the time and the beautiful people are considerabely less interesting.
Ein Mythos von New York ist, dass die Leute hier sehr unhöflich sind. Aber gerade in diesen alten Lokalen kann ein Bitte und ein Danke so viel bewegen und die Leute reagieren auf die kleinste Höflichkeit und öffnen sich. Meine Theorie ist, dass die wirklich interessanten Leute in New York die Menschen im Hintergrund sind, wir nennen sie die "Regular Joes". Die Leute, die ewig im Rampenlicht stehen wollen, sind viel uninteressanter. "
Ich bin der Zitronen Eis König von Corona in Queens in New York City in den Vereinigten Staaten. Wir haben vor 60 Jahren angefangen. Und wir sind immer noch hier. Wir verkaufen Eis, ein Produkt, das im Sommer kühlend wirkt. "
Peter hat seine eigenen, strengen Regeln. Die hat er auf ein riesiges Holzschild gepinselt: Eine davon We do not mix, hier wird nicht gemischt...
Peter Benfaremo: "It means that if you want two different flavours in the same container we dont do that. Well no, well you can come here and say: well, give me some lemon and then give me some chocolate, well thats no good. You understand that?
Das heißt, wir tun nicht zwei verschiedene Sorten Eis in einen Becher.... Nein, wenn Du hierher kommst und sagst: ich will Zitrone und Schokolade, das geht einfach nicht. Verstanden? "
So richtig verstanden hat es keiner, aber die Kunden haben sich an Peters Macken gewöhnt. Brav bestellen sie eine Eissorte pro Becher.
David Mc Aninch liebt solche schrulligen Menschen wie den Lemon Ice King. Er arbeitet gerade an einem Buch über die andere, unhippe Seite von New York .Monatelang hat er die Stadt durchkämmt und urige Orte gefunden, an denen die Zeit stillzustehen scheint. Der Arbeitstitel seines Buches lautet Squaresville, New York als unhippes Dorf...
David: "Squaresville, that refers to an old american slang: square, which means not cool. Mom and Dad are square, the kids are cool The point of the book is that New york is an epicenter of glamour and style and it is known worldwide as this pretty exciting expensive city when in fact the vast majority of people who live in New york live frugally and modesty and go to places like this, like we are right now and I kind of wanted to expose that slightly hidden side of New York.
Squaresville, das kommt vom alten amerikanischen Slang-Wort 'square', was soviel heißt wie "uncool". Eltern sind "square", also spießig, die Kinder sind cool ... in New York, dieser teuren, glamourösen Stadt, leben die meisten Menschen ihr bescheidenes Leben an schlichten Orten wie diesem hier - und diese verborgene Seite von New York wollte ich zeigen. "
Rufio kann nur lächeln, wenn er hört, dass in New York tatsächlich Menschen bis zu 800 Dollar für einen Haarschnitt zahlen. In seinem Friseurladen in der U-Bahnstation am Columbus Circle in Manhattan bleibt seit 40 Jahren alles beim Alten: guter, erschwinglicher Service am Haar, kein Tamtam, keine Zeit verlieren. Deshalb lässt er lieber seinen guten Kunden Ben sprechen, während er weiter schnippelt.
Ben: "He is incredibly quick at his job and the work does not suffer, it takes between 5 and 10 minutes for a haircut. I actually timed it once, 7 min and 23 sec.
I work a little south of here in Midtown, off of Bryant Park. So its just a quick trip up north for me to come here.
Rufio ist unheimlich schnell und gut, er braucht nur fünf bis zehn Minuten für einen Haarschnitt. Einmal habe ich es gestoppt: sieben Minuten 23 Sekunden. Ich arbeite in der Nähe vom Bryant Park in Midtown, mit der U-Bahn bin ich schnell hier. "
Die New Yorker U-Bahn donnert unter Rufios Friseurladen durch, dass er manchmal sein eigenes Scherenklappern nicht mehr hört. Der Barber Shop mit seinen holzvertäfelten Wänden und den vergilbten Postkarten aus den 60er Jahren ist wie eine Oase im Trubel des Untergrunds. Und spätestens alle zehn Minuten klingelt die Kasse bei Rufio: elf Dollar pro Haarschnitt, alle zwei Jahre wird der Preis um einen Dollar angehoben.
Es gab sogar mal eine Zeit, da war Bayridge, am südlichen Zipfel von Brooklyn, so was wie hip. Hier wurde 1977 Saturday Night Fever mit John Travolta gedreht. Den Club gibt es lange schon nicht mehr, der legendäre Dance-Floor wurde versteigert. Aber: Die altehrwürdige Kenny's Tavern war ebenfalls in Saturday Night Fever zu sehen, wenn auch nur für eine Sekunde als Zwischenschnitt. Jeder, der bei Kenny's heute an der Theke steht, war damals natürlich hautnah dabei.
Klaus: "I lived on 93rd street when I was a kid and and we had a basketball-ring in the backyard and John Travolta came into the back yard and he daintily shot some shots at the basket. He was very fruity back than....
Ich habe auf der 93. Strasse gewohnt und wir hatten einen Basketball-Korb im Garten. John Travolta kam und hat ganz anmutig ein paar mal auf den Korb geworfen. Er wirkte ziemlich schwul, damals... "
Statt Teenager in Disko-Stretchanzügen stehen jetzt alte Männer am Tresen bei Kennys. Sie fröhnen einer New Yorker Seltenheit: hier trinkt man short beer. Bier in einem Weinglas. Fü 50 cents. Und eine weitere Besonderheit der Bar, die 1934 erbaut wurde, erläutert Dauergast Chuck:
Chuck: "What happens here in Kellys Bar in 94th street and 4th and 5th ave, it has twodoors, some time ago a fellow was in here drinking and he got a little inhibriated. He went out the 4th ave side, the boss had asked him to leave he walked around the corner, he came back the fith ave side. And the bartender says I am not serving you in here, and the guy says, what are you working in every bar in bayridge.
Hier bei Kellys Bar auf der 94. Strasse gibt es 2 Eingänge, einen von der 4., einen von der 5. Avenue. Einmal hat sich hier einer ziemlich zulaufen lassen und der Barkeeper hat ihn rausgeschmissen, auf der 4th Avenue Seite. Der Mann ist einfach um die Ecke und zum Eingang auf der 5. Avenue wieder reingekommen. Der Barkeeper sagte: 'Ich bediene Dich nicht' und der Mann war ganz verwirrt und sagte nur: 'Arbeitest Du in jeder Bar in Bayridge'? "
Der mit Abstand jüngste Gast bei Kellys ist David Mc Aninch. Bei der Recherche zu seinem Buch über das unhippe New York hat er Unmengen von traditionellen Bars und Restaurants gefunden, die Flair haben, so wie Kelly's. Und besonders eines hat er gelernt:
David Mc Aninch: "One myth about New York City is that it is very rude, but in a lot of these old places that please and thank you get you a long way and the people respond to just the smallest politeness and they begin to open up to you. I have a theory ... that the truely interesting people in New York are the people that blend in kind of in the background what we call the regular joes. Where as the people who are struggling to be in the spotlight all the time and the beautiful people are considerabely less interesting.
Ein Mythos von New York ist, dass die Leute hier sehr unhöflich sind. Aber gerade in diesen alten Lokalen kann ein Bitte und ein Danke so viel bewegen und die Leute reagieren auf die kleinste Höflichkeit und öffnen sich. Meine Theorie ist, dass die wirklich interessanten Leute in New York die Menschen im Hintergrund sind, wir nennen sie die "Regular Joes". Die Leute, die ewig im Rampenlicht stehen wollen, sind viel uninteressanter. "