"Ungemein spannend"

15.10.2013
Bedient der MDR mit seinen Berichten über 200 Jahre Völkerschlacht den Spaß am Gemetzel? Fernsehkritiker Torsten Körner sieht das anders. Er empfindet die Berichterstattung als bereichernd und spannend, ohne dabei die Opfer der Schlacht zu verhöhnen.
Seit einigen Tagen sendet der MDR fingierte Liveberichte von der Leipziger Völkerschlacht. Nachrichtenmoderator Ingo Zamperoni blickt ernst in die Kamera und tut so, als würden tatsächlich hunderttausende Soldaten über Leipzig herfallen. Für die Art und Weise der Darstellung erntet der MDR Kritik."Spiegel Online" bemängelt, der Sender schüre mit der Inszenierung der Schlacht "Spaß am Gemetzel".

Fernsehkritiker Torsten Körner lobt dagegen die mutige Entscheidung des MDR, tagelang historische Ereignisse nachzustellen. Besonders stark beeindruckt ihn die Leistung von Moderator Ingo Zamperoni. Der Journalist agiert in dem TV-Format zugleich als Schauspieler. "Das meistert er bravourös und mit einem großen Ernst", sagt Körner.

Er selbst habe sich etwa durch die Besichtigung des Völkerschlachtdenkmals nie für die Schlacht interessieren lassen. Erst die vermeintliche Live-Berichterstattung lenke die Aufmerksamkeit auf das Leid der Opfer und "das Schicksal der kleinen Leute".


Das vollständige Gespräch mit Torsten Körner können Sie bis zum 16.3.2014 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/10/15/drk_20131015_2323_3e0203b1.mp3
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