UNESCO: Mehrere Stätten in der Ukraine sollten Status des "gefährdeten Welterbes" erhalten

Die UNESCO hat sich für eine mögliche Aufnahme der Kiewer Sophienkathedrale und der historischen Altstadt von Lwiw auf die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes ausgesprochen. Den beiden Welterbestätten drohe "Zerstörung", sagte der Chef des Welterbe-Programms der UN-Kulturorganisation, Lazare Eloundou, der Nachrichtenagentur AFP in Paris. Es habe bereits Angriffe auf die Pufferzonen rund um diese Stätten gegeben, sagte er. Eloundous Angaben zufolge wird das Welterbekomitee, das vom 10. bis 25. September in der saudiarabischen Hauptstadt Riad tagt, die Entscheidung "wahrscheinlich" auf der Grundlage von Expertenmeinungen treffen. Diese besagten, dass die Stätten "nachweislich in Gefahr" seien. Im Juli hatte die UNESCO gewarnt, dass der russische Angriffskrieg "eine wachsende Bedrohung für die ukrainische Kultur" darstelle. Seit dem Beginn der Invasion im Februar 2022 hat sie nach eigenen Angaben Schäden an 270 ukrainischen Kulturstätten festgestellt. Dazu gehört etwa auch das historische Zentrum der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. Die Kiewer Sophienkathedrale und die historische Altstadt von Lwiw stehen seit den 1990er Jahren auf der UNESCO-Welterbeliste.