UNESCO-Konferenz in Äthiopien zur Restitution geraubter Kulturgüter aus Afrika

    Benin-Bronzen im British Museum mit dem Relief von vier Menschen
    Beispiel für geraubte afrikanische Kulturgüter: Benin-Bronzen. Einige sind aus europäischen Ländern restituiert worden. © imago images / UIG
    Die Rückgabe von Kulturgütern, die während der Kolonialzeit in Afrika geraubt wurden, steht im Mittelpunkt einer UNESCO-Konferenz in Äthiopien. Mehr als 50 Vertreter und Vertreterinnen von Staaten des Kontinents wollen sich in der Hauptstadt Addis Abbeba über die Frage der Restitution von Kulturobjekten austauschen. Der stellvertretende Generaldirektor für Kultur bei der UNESCO, Ernesto Ottone, sagte, es gebe in Europa seit einigen Jahren "Druck von der Straße" für die Rückgabe von Werken. Wenn man mit der neuen Generation spreche, die in Museen gehe, habe sie "eine kritische Sicht, auf das, was sie sehen", so Ottone. Mehrere europäische Länder haben in den vergangenen Jahren Rückgaben von Kunstwerken eingeleitet - doch die Prozesse sind oft langwierig. In Frankreich etwa werden laut einem Bericht von 2018 etwa 90.000 Objekte aus Subsahara-Afrika in öffentlichen Museen aufbewahrt. Mehrere Länder haben Anträge auf Rückgabe gestellt. Für jeden Antrag ist jedoch ein Gesetz erforderlich, um die Entnahme der Güter aus den Sammlungen zu ermöglichen. So verabschiedete das französische Parlament 2020 ein Gesetz, das die Rückgabe von 26 Werken aus dem königlichen Schatz von Abomey an Benin genehmigte.