Unesco: "Hälfte der Telegram-Inhalte zu Holocaust leugnet oder verfälscht Geschichte"

    Auf einem Smartphone ist die Telegram App zu sehen.
    Die Telegram App auf einem Smartphone © picture alliance / NurPhoto / Jakub Porzycki
    14.07.2022
    Die Unesco hat eine massive Verbreitung von Leugnung und Verfälschung des Holocaust im Online-Dienst Telegram angeprangert. "Fast die Hälfte aller Inhalte zum Holocaust auf öffentlichen Telegram-Kanälen leugnet oder verzerrt dessen Geschichte", heißt es in einem von der UN-Kulturorganisation veröffentlichten Bericht. "Diese Posts, die für jeden, der Informationen zum Holocaust sucht, leicht zugänglich sind, sind häufig explizit antisemitisch." Für den Bericht wurden rund 4.000 Botschaften zum Massenmord an Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime auf Telegram und vier weiteren Online-Plattform ausgewertet. Der Anteil der öffentlich zugänglichen Telegram-Inhalte, die den Holocaust leugnen oder verzerrt darstellen, liegt laut Unesco bei 49 Prozent. Bei Inhalten auf Deutsch liegt der Anteil sogar bei mehr als 80 Prozent. Telegram sei bekannt für seinen "Mangel an Moderation" von Inhalten, heißt es in dem Unesco-Bericht. Auf anderen Plattformen, in denen die Betreiber mehr eingriffen, sei der Anteil der den Holocaust leugnenden oder verfälschenden Inhalte deutlich niedriger. Er beträgt demnach bei Twitter 19 Prozent, bei Tiktok 17 Prozent, bei Facebook acht Prozent und bei Instagram drei Prozent.