Unentdeckte Orte
Die wohl legendärste Straße neben der Route 66 ist die Panamericana, sie reicht von Alaska bis nach Feuerland. Peter Gebhard und Wolf-Alexander Hanisch waren auf dem weit verzweigten Straßennetz unterwegs und berichten in ihrem gleichnamigen Buch in Bildern und Geschichten von einer Abenteuerreise durch 13 Länder.
Fremde Länder und Kulturen kennen zu lernen – mit Billigflug und Last Minute nichts leichter als das. Und wem das zu teuer und zu zeitaufwendig ist: Es gibt ja auch das Internet und Reisevideos. Wer greift da noch zu einem Buch, das dem Leser schöne Flecken dieser Erde mit Fotos und Geschichten nahe bringen will? Monumentale Bildbände waren besonders in den 70er Jahren in, die unter den Titeln wie "Die Welt in der wir leben" oder "Alle Wunder dieser Welt" erschienen sind.
Und auch über die legendärste Route des amerikanischen Kontinents, die von Alaska bis nach Feuerland führt, die Panamericana, ist schon viel geschrieben und sicher ebenso viel gezeigt worden. Gerade aber weil es sich bei der Panamericana nicht um eine einzige durchgehende Wegverbindung handelt, sondern um ein rund 70.000 Km umfassendes und weit verzweigtes Straßennetz, bietet sie nahezu unerschöpflichen Stoff für eine neue Abenteuerreise durch 13 Länder - im eigenen Wohnzimmer. So dominieren in dem Buch lange Fotostrecken von bizarren Landschaften, interessanten Menschen und mysteriösen Begegnungen:
Der Leser macht Bekanntschaft mit der jahrtausend alten Kultur des kleinen Indianervölkchens der Inivialuit im Norden, das vom Aussterben bedroht ist - nicht weil es die Kälte Alaskas nicht mehr erträgt, sondern das moderne, alternativlose Leben, das ihnen vom "weißen Mann" im Laufe der letzten Jahrzehnte aufgezwungen wurde und sich bei ihnen in Spielsucht und Alkoholismus äußert.
Das Paradies der "Paranoiker" ist ein Dorf in der Wüste von Nevada, wo sich Ufo-Theoretiker aus aller Welt zusammengefunden haben und Nacht für Nacht den Himmel nach neuen Erscheinungen absuchen. Denn hier sollen die Außerirdischen besonders gern landen, weiß man im einzigen Alien-Restaurant der Welt zu berichten, deren Wände geschmückt sind mit Fotos fliegender Untertassen.
In einem verwunschenen Archipel Panamas beginnt die Suche nach der verlorenen Zeit. Hier, wo einst Piraten und Freibeuter zu Hause waren, lebt heute ein bunt zusammen gewürfeltes, schrilles Völkchen aus Latinos, Kreolen und Chinesen, deren Blut sich mit Guaymi-, Bokota und Terribenindianern vermischt hat.
Und am Ende des Buches landet der Leser am imposanten und doch nur 50 Meter hohen Eispilz in Feuerland, der von Bergsteigern so gut wie nicht zu bezwingen ist.
Die Autoren, der Fotograf Peter Gebhard und der Journalist Wolf-Alexander Hanisch verstehen es, den Leser an unentdeckte Orte zu führen, die kaum ein Tourist bislang betreten hat. So bunt schillernd und prächtig wie die Fotos ist auch die Sprache der Buchautoren, die ihre Erzählungen meist an einzelnen Menschen festmachen, und so die Augen des Lesers für fremde Kulturen öffnen. Einziges Manko: Ab und zu könnte sich der Leser doch zumindest geographisch verlaufen. Außer einer relativ kleinen Karte am Buchanfang zieren nur dürftige Piktogramme die einzelnen Kapitel. Aber vielleicht war das ja auch Absicht, um sich voll und ganz in einer Traumwelt zu verlieren, die man nur von Fotos und Erzählungen kennt.
Peter Gebhard und Wolf-Alexander Hanisch: Panamericana - Abenteuer zwischen Alaska und Feuerland
Frederking & Thaler Verlag München
ISBN 3-89405-642-8, 49,90 Euro
Und auch über die legendärste Route des amerikanischen Kontinents, die von Alaska bis nach Feuerland führt, die Panamericana, ist schon viel geschrieben und sicher ebenso viel gezeigt worden. Gerade aber weil es sich bei der Panamericana nicht um eine einzige durchgehende Wegverbindung handelt, sondern um ein rund 70.000 Km umfassendes und weit verzweigtes Straßennetz, bietet sie nahezu unerschöpflichen Stoff für eine neue Abenteuerreise durch 13 Länder - im eigenen Wohnzimmer. So dominieren in dem Buch lange Fotostrecken von bizarren Landschaften, interessanten Menschen und mysteriösen Begegnungen:
Der Leser macht Bekanntschaft mit der jahrtausend alten Kultur des kleinen Indianervölkchens der Inivialuit im Norden, das vom Aussterben bedroht ist - nicht weil es die Kälte Alaskas nicht mehr erträgt, sondern das moderne, alternativlose Leben, das ihnen vom "weißen Mann" im Laufe der letzten Jahrzehnte aufgezwungen wurde und sich bei ihnen in Spielsucht und Alkoholismus äußert.
Das Paradies der "Paranoiker" ist ein Dorf in der Wüste von Nevada, wo sich Ufo-Theoretiker aus aller Welt zusammengefunden haben und Nacht für Nacht den Himmel nach neuen Erscheinungen absuchen. Denn hier sollen die Außerirdischen besonders gern landen, weiß man im einzigen Alien-Restaurant der Welt zu berichten, deren Wände geschmückt sind mit Fotos fliegender Untertassen.
In einem verwunschenen Archipel Panamas beginnt die Suche nach der verlorenen Zeit. Hier, wo einst Piraten und Freibeuter zu Hause waren, lebt heute ein bunt zusammen gewürfeltes, schrilles Völkchen aus Latinos, Kreolen und Chinesen, deren Blut sich mit Guaymi-, Bokota und Terribenindianern vermischt hat.
Und am Ende des Buches landet der Leser am imposanten und doch nur 50 Meter hohen Eispilz in Feuerland, der von Bergsteigern so gut wie nicht zu bezwingen ist.
Die Autoren, der Fotograf Peter Gebhard und der Journalist Wolf-Alexander Hanisch verstehen es, den Leser an unentdeckte Orte zu führen, die kaum ein Tourist bislang betreten hat. So bunt schillernd und prächtig wie die Fotos ist auch die Sprache der Buchautoren, die ihre Erzählungen meist an einzelnen Menschen festmachen, und so die Augen des Lesers für fremde Kulturen öffnen. Einziges Manko: Ab und zu könnte sich der Leser doch zumindest geographisch verlaufen. Außer einer relativ kleinen Karte am Buchanfang zieren nur dürftige Piktogramme die einzelnen Kapitel. Aber vielleicht war das ja auch Absicht, um sich voll und ganz in einer Traumwelt zu verlieren, die man nur von Fotos und Erzählungen kennt.
Peter Gebhard und Wolf-Alexander Hanisch: Panamericana - Abenteuer zwischen Alaska und Feuerland
Frederking & Thaler Verlag München
ISBN 3-89405-642-8, 49,90 Euro