''Und wenn es Echsen regnet...''

Von Franz Michael Rohm |
Eigentlich sollte die alljährliche Alligatorenjagd im Atchafalaya-Basin westlich von Baton Rouge auch 2005 Anfang September beginnen. "Und wenn es Echsen regnet…" Doch dann kam der furchtbare Hurrikan Katrina und verwüstete New Orleans und Umgebung. Viele der Jäger waren im Rettungseinsatz und halfen bei den Aufräumarbeiten.
Also beschloss das Ministerium für Tierwelt und Fischerei des Bundesstaates Louisiana, die Jagd um zwei Wochen zu verschieben. Mitte September setzten die Männer ihre Köder. Vor sechzig Jahren waren die Wasserechsen noch akut vom Aussterben bedroht. Die ungezügelte Jagd und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen durch die wachsende Erdöl- und Gasförderung hätten ihnen fast den Garaus gemacht.

Heute tummelt sich in den Marschlandschaften im Hinterland der Golfküste Louisianas die größte Alligatorenpopulation der Welt, man zählt hier etwa anderthalb Millionen Tiere. Gejagt wird zur Pflege des Bestandes.

Franz Michael Rohm: Geboren 1957 in Frankfurt am Main, aufgewachsen in Oberursel/Taunus. Nach dem Zivildienst eineinhalbjährige Reise durch Nord- und Südamerika. Studium Lateinamerikanische Literatur und Publizistik an der Freien Universität Berlin. Redakteur bei verschiedenen Stadtmagazinen, seit 1993 Freier Journalist. Themenschwerpunkte Kultur, Reportagen, Reisefeatures. Franz Michael Rohm lebt in Berlin.
Alligatorenjagd
Alligatorenjagd© Franz Michael Rohm