Unbekannte Bach-Komposition entdeckt

Eine bislang unbekannte Komposition von Johann Sebastian Bach (1685-1750) ist in den Beständen der Anna Amalia Bibliothek in Weimar gefunden worden. Dabei handelt es sich um eine Arie, die Bach als Geburtstagsgeschenk für seinen damaligen Dienstherren, Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar (1662-1728), zu dessen 52. Geburtstag komponiert hatte.
Nach Ansicht des Pressesprechers des Leipziger Bach-Archivs, Jörg Clemen, gleicht der zufällige Fund einem kleinen Wunder. Wenige Monate vor dem großen Brand in der Anna Amalia Bibliothek im vergangenen Jahr war ein Karton mit Sammlungen des Herzogs aus der Galerie der Bibliothek ausgelagert worden. Diese Sammlungen fand man Mitte der 90er Jahre auf dem Dachstuhl der Bibliothek. Wegen seiner kunstvollen Einbände wurde sie in die Galerie gebracht.

Bei der Sichtung der Sammlung ist vor wenigen Tagen der Doktorand Michael Maul durch Zufall auf das Bach-Werk gestoßen. Vergleiche von Schriftproben ergaben zweifelsfrei die Autorschaft von Bach.

Pressesprecher Clemen sagte in Fazit, die Aufführung des Werkes müsste etwa 48 Minuten dauern, wenn man alle 12 Strophen zu Gehör bringt. Diese Arie sei für die damalige Zeit ein recht moderner Musizierstil gewesen. Das Notenblatt sei noch in einem sehr guten Zustand und müsse nicht restauriert werden, so Clemen weiter.

Sie können das Gespräch mit Jörg Clemen hören, indem Sie den Audio-Link in der rechten Spalte anklicken.

Bach-Archiv Leipzig