(Un)heilige Bärte

Von Nana Brink · 12.12.2009
Ein Schwur mit Folgen: Als vor mehr als 350 Jahren in den Wirren des 30-jährigen Krieges die Pest ins idyllische Oberammergau kam, gelobten die Einwohner, um die Seuche abzuwenden, regelmäßig ein Passionsspiel aufzuführen. Die Pest ging - und die Passionsspiele blieben bis heute.
Ein wahres Volkstheater: Viele Ortsbewohner spielen auch bei den Passionsspielen 2010 mit, weshalb sich die Männer die Bärte und die Frauen die Haare wachsen lassen müssen. Mittlerweile dürfen auch "Ungläubige" mitspielen.

Aber Oberammergau ist nicht nur ein heiliger Ort. Schon der berühmte bayrische Dichter Ludwig Thoma, hier geboren, spottete über die Frömmigkeit vieler Bewohner. Die Nationalsozialisten feierten hier Triumphe und nach dem II. Weltkrieg kamen nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Nato, die hier eine Schule unterhält.

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