Umstrittener Kinofilm über Dietrich Bonhoeffer startet in den USA

In den USA kommt ein umstrittener Film über den evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer in die Kinos. Nachkommen Bonhoeffers werfen der Produktionsfirma vor, die Geschichte zu verdrehen. Sie kritisieren, die "rechts-evangelikale Produktionsfirma 'Angel Studios'" habe ein Biopic auf den Markt gebracht, das Bonhoeffer zu einem "evangelikalen Heiligen" stilisiere und mit einem Filmplakat werbe, auf dem Bonhoeffer eine Pistole in der Hand hält. Sie sagen, das Vermächtnis Bonhoeffers werde zunehmend von rechtsextremen Antidemokraten, Fremdenfeinden und religiösen Hetzern verfälscht und missbraucht. Der Mitbegründer der Produktionsfirma Angel Studios, Jeffrey Harmon, bezeichnete den Film dagegen als "wunderbares Statement gegen Antisemitismus". In den USA haben in vergangenen Jahren rechtskonservative Publizisten Bonhoeffer mit dem Gedanken verknüpft, die Kirche in den Vereinigten Staaten müsse sich energisch gegen liberales und linkes Denken stellen.
Bonhoeffer war schon früh Gegner des Nationalsozialismus und Mitglied des Widerstandes. Er wurde im April 1943 verhaftet und 1945 wenige Wochen vor Kriegsende im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.