Umstrittene Kunst-Ausstellung in italienischer Kirche wieder offen

Seit Wochen gibt es in der norditalienischen Stadt Carpi Aufregung über eine Kunst-Ausstellung in einer Kirche, die vorübergehend sogar geschlossen wurde. Nun ist die Schau mit dem Titel "Gratia plena" wieder zugänglich. Das berichtet die Zeitung Gazzetta di Modena. Die Proteste vor der Kirche aber halten demnach an - und zwar sowohl die von Befürwortern als auch von Gegner der Ausstellung. Stein des Anstoßes ist ein Gemälde des Künstlers Andrea Saltini, das den nackten Körper Jesu nach der Kreuzigung zeigt. Sein Intimbereich wird vom Kopf eines anderen Mannes bedeckt, so dass die Szene einen Oralverkehr anzudeuten scheint. Laut dem Ausstellungsteam geht es jedoch nicht um den Kopf, sondern um die Hand des römischen Offiziers, der Jesus eine Rippe bricht. Das Bild zog den Vorwurf der Gotteslästerung auf sich. Auf den Künstler gab es eine Attacke, bei der Saltini verletzt wurde. Der Generalvikar des Bistums Modena räumte mittlerweile ein, dass die kirchlichen Ausstellungsmacher offenbar die Sensibilität einiger Gläubiger falsch eingeschätzt hätten.