Umstrittene Energiegewinnung

Keine Angst vor Fracking

Hans-Joachim Kümpel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover, aufgenommen 2013
Hans-Joachim Kümpel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover, aufgenommen 2013 © picture alliance / dpa / Holger Hollemann
Hans-Joachim Kümpel im Gespräch mit Nicole Dittmer und Julius Stucke  · 16.03.2015
Die Skepsis gegenüber der Energiegewinnung durch Fracking ist groß in Deutschland. Hans-Joachim Kümpel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, hält sie für unbegründet. Sie beruhe auf Missverständnissen.
Mit dem sogenannten "Fracking", können Gas- und Ölvorkommen gefördert werden, die in Gesteinsschichten gebunden sind. Da bei dieser Methode Chemikalien eingesetzt werden, sehen Umweltschützer die Gefahr einer Grundwasservergiftung. Diese Sorge teilte Hans-Joachim Kümpel im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur allerdings nicht.
"Denn dieses Verfahren wird weltweit seit Jahrzehnten eingesetzt. Für Bohrleute ist das absolut Routine, es ist auch beherrschbar, aus geowissenschaftlicher Sicht spricht da eigentlich nichts dagegen."
Schadensfälle, die es in den USA gegeben habe, die seien aufgrund der Auflagen in Deutschland nicht denkbar, so der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe weiter.
Aufklärungsbedarf beim Thema Fracking
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht vor, dass das konventionelle Fracking in mindestens 3000 Metern Tiefe unter strengen Auflagen stattfinden soll. Im Zusammenhang damit sieht Hans-Joachim Kümpel Aufklärungsbedarf:
"Eines der großen Missverständnisse, das beim Fracking immer entsteht, ist, das Leute meinen, der ganze Untergrund bestehe aus schützenswertem Grundwasser. Das gilt aber nur für die obersten, oft nur wenige hundert Meter, da drunter haben wir Tiefenfluide, die sind oft extrem salzhaltig, und die eigentlich zu nichts zu gebrauchen sind."
Sind wir Deutschen also zu ängstlich? "Manchmal hat man den Eindruck, in der Tat, ja", so Kümpel.
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