"Umlaufbahn, alles aussteigen!"
Die Idee ist nicht wirklich neu. Schon Arthur C. Clarke und andere Science-Fiction-Autoren haben sich vorgestellt, wie es wäre, wenn Passagiere vom Erdboden aus per Fahrstuhl direkt in den Weltraum aufsteigen könnten. Dieser Einfall ist nur halb so verrückt wie klingt. Verschiedenen Firmen in den USA arbeiten derzeit bereits daran, einen Aufzug ins All zu entwickeln.
"Erdgeschoss: Pazifik"
Türen schließen; alles einsteigen; wir fahren ins All. Ausgangspunkt der Reise: Ein Ort im Meer, der abseits aller Flugrouten liegt, in dem es nie Blitze und erst recht keine Hurrikans gibt. Dort will Michael Laine mit seiner Firma Liftport die Basis seines Weltraum-Fahrstuhls bauen.
Laine: "Wir wollen ein Schiff im östlichen Pazifik verankern, mehrere hundert Kilometer von der südamerikanischen Küste entfernt, westlich von Quito, Ecuador, ziemlich genau auf dem Äquator. Das Schiff wird als Plattform fungieren. Es ist durch ein langes, starkes Band mit einem Gegenwicht in der Erdumlaufbahn verbunden."
Fracht soll so von der Erde aus direkt in den Weltraum befördert werden. Der Lift ins All soll die bisherigen, nur einmal verwendbaren Raketen ablösen, die teuer und eigentlich auch Verschwendung sind. Das Aufzug-Prinzip ist denkbar einfach.
Laine: "Sie nehmen einen Eimer, füllen ihn mit Wasser und schwenken ihn über ihrem Kopf. Durch diese Beschleunigung wird das Wasser an den Boden des Eimers gedrückt. Obwohl der Eimer sich über Ihrem Kopf befindet, ist die Fliehkraft stärker als die Anziehungskraft der Erde. Dieses Prinzips bedienen wir uns: Die Fliehkraft des um die Erde rotierenden Gegengewichts spannt das Band."
"Erster Stock: Erdumlaufbahn / Raumstation."
Eine herkömmliche Wegwerf-Rakete schießt das Gegengewicht ins All. Von dort wird das Band heruntergelassen auf die Erde, zur Basisstation. Dieser Trägerriemen soll aus Nanoröhren aus Kohlenstoff zusammengesetzt sein. Sie sorgen dafür, dass das Band etwa einen Meter breit sein wird, aber dünner als ein Haar. Der Transport von bis zu 15 Tonnen schweren Lasten zur Internationalen Raumstation würde ein paar Stunden dauern. Da der Riemen außerdem 800 Tonnen wiegt, darf der Kletter-Motor nicht wesentlich mehr als 20 Tonnen schwer sein. Andernfalls würden die irdischen Teile der Apparatur das Gegengewicht im All auf die Erde ziehen.
Laine: "Ist die Infrastruktur erst einmal errichtet, kann man größere Raumstationen bauen. Wir könnten sie mit immensen Solarpanelen versehen, die mehrere kilometerlang wären. Sie würden im All unbegrenzt Sonnenenergie einfangen und zur Erde beamen. Man könnte Beobachtungsplattformen in großer Höhe bauen, die riesige Ausmaße hätten. Auf ihr wären Kameras installiert oder Möglichkeiten zur Datenübertragung für Handys und Internet. Wir wollen mit dem Bau eines solchen Systems also auch Geld verdienen."
Auch Brad Edwards entwickelt mit seiner Firma Carbon Design solche neuartigen Transportmöglichkeiten in die Umlaufbahn. Doch der Erd-Orbit muss bei weitem noch nicht das endgültige Ziel des Aufstiegs sein.
Edwards: "Es funkioniert wie eine Schleuder. Stellen Sie sich einen Ball an einem Seil vor, den Sie im Kreis schleudern. Lassen Sie los, fliegt der Ball quer durch den Raum.
Würde man die Kabine im richtigen Augenblick vom Aufzug lösen, würde sie mit hoher Geschwindigkeit Richtung Mond, Mars oder zu einem Asteroiden fliegen. "
"Erstes Obergeschoss: Mond-Basis"
Diese Kabine soll in einem späteren Ausbaustadium des Aufzugs auch bemannt werden. Der Lift würde also nicht nur Lasten hochschicken, sondern auch Menschen. Vielleicht Weltraumtouristen auf dem Weg zum Wochenendurlaub an Bord der Raumstation, vielleicht Astronauten auf Durchgangsreise zum Mond.
Laine: "Natürlich, wieso nicht?! Mit dem Mittel des Aufzugs werden wir dort oben einen regelrechten Vorposten der Menschheit etablieren. Von dort aus können wir aufbrechen, wenn wir den Mond oder den Mars kolonisieren wollen. Wir brauchen eine Ausgangsstation. Das könnte für uns der höchste Punkt eines Weltraumfahrstuhls sein."
Derzeit arbeiten Carbon Desing, Liftport, die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA und einige andere staatliche wie private Einrichtungen in den USA an Aufzügen ins All. Liftport hat in den letzten Wochen erfolgreich Tests durchgeführt, in deren Verlauf ein Kletter-Roboter ein Seil senkrecht hochgestiegen war, das von einem Hubschrauber heruntergelassen wurde. Was derzeit klein beginnt, soll in zehn bis fünfzehn Jahren Marktreife erlangen, womit dann wieder einmal aus Fiction Science geworden wäre.
"Zweites Obergeschoss / Endstation: Mars. Bitte alle aussteigen! "
Türen schließen; alles einsteigen; wir fahren ins All. Ausgangspunkt der Reise: Ein Ort im Meer, der abseits aller Flugrouten liegt, in dem es nie Blitze und erst recht keine Hurrikans gibt. Dort will Michael Laine mit seiner Firma Liftport die Basis seines Weltraum-Fahrstuhls bauen.
Laine: "Wir wollen ein Schiff im östlichen Pazifik verankern, mehrere hundert Kilometer von der südamerikanischen Küste entfernt, westlich von Quito, Ecuador, ziemlich genau auf dem Äquator. Das Schiff wird als Plattform fungieren. Es ist durch ein langes, starkes Band mit einem Gegenwicht in der Erdumlaufbahn verbunden."
Fracht soll so von der Erde aus direkt in den Weltraum befördert werden. Der Lift ins All soll die bisherigen, nur einmal verwendbaren Raketen ablösen, die teuer und eigentlich auch Verschwendung sind. Das Aufzug-Prinzip ist denkbar einfach.
Laine: "Sie nehmen einen Eimer, füllen ihn mit Wasser und schwenken ihn über ihrem Kopf. Durch diese Beschleunigung wird das Wasser an den Boden des Eimers gedrückt. Obwohl der Eimer sich über Ihrem Kopf befindet, ist die Fliehkraft stärker als die Anziehungskraft der Erde. Dieses Prinzips bedienen wir uns: Die Fliehkraft des um die Erde rotierenden Gegengewichts spannt das Band."
"Erster Stock: Erdumlaufbahn / Raumstation."
Eine herkömmliche Wegwerf-Rakete schießt das Gegengewicht ins All. Von dort wird das Band heruntergelassen auf die Erde, zur Basisstation. Dieser Trägerriemen soll aus Nanoröhren aus Kohlenstoff zusammengesetzt sein. Sie sorgen dafür, dass das Band etwa einen Meter breit sein wird, aber dünner als ein Haar. Der Transport von bis zu 15 Tonnen schweren Lasten zur Internationalen Raumstation würde ein paar Stunden dauern. Da der Riemen außerdem 800 Tonnen wiegt, darf der Kletter-Motor nicht wesentlich mehr als 20 Tonnen schwer sein. Andernfalls würden die irdischen Teile der Apparatur das Gegengewicht im All auf die Erde ziehen.
Laine: "Ist die Infrastruktur erst einmal errichtet, kann man größere Raumstationen bauen. Wir könnten sie mit immensen Solarpanelen versehen, die mehrere kilometerlang wären. Sie würden im All unbegrenzt Sonnenenergie einfangen und zur Erde beamen. Man könnte Beobachtungsplattformen in großer Höhe bauen, die riesige Ausmaße hätten. Auf ihr wären Kameras installiert oder Möglichkeiten zur Datenübertragung für Handys und Internet. Wir wollen mit dem Bau eines solchen Systems also auch Geld verdienen."
Auch Brad Edwards entwickelt mit seiner Firma Carbon Design solche neuartigen Transportmöglichkeiten in die Umlaufbahn. Doch der Erd-Orbit muss bei weitem noch nicht das endgültige Ziel des Aufstiegs sein.
Edwards: "Es funkioniert wie eine Schleuder. Stellen Sie sich einen Ball an einem Seil vor, den Sie im Kreis schleudern. Lassen Sie los, fliegt der Ball quer durch den Raum.
Würde man die Kabine im richtigen Augenblick vom Aufzug lösen, würde sie mit hoher Geschwindigkeit Richtung Mond, Mars oder zu einem Asteroiden fliegen. "
"Erstes Obergeschoss: Mond-Basis"
Diese Kabine soll in einem späteren Ausbaustadium des Aufzugs auch bemannt werden. Der Lift würde also nicht nur Lasten hochschicken, sondern auch Menschen. Vielleicht Weltraumtouristen auf dem Weg zum Wochenendurlaub an Bord der Raumstation, vielleicht Astronauten auf Durchgangsreise zum Mond.
Laine: "Natürlich, wieso nicht?! Mit dem Mittel des Aufzugs werden wir dort oben einen regelrechten Vorposten der Menschheit etablieren. Von dort aus können wir aufbrechen, wenn wir den Mond oder den Mars kolonisieren wollen. Wir brauchen eine Ausgangsstation. Das könnte für uns der höchste Punkt eines Weltraumfahrstuhls sein."
Derzeit arbeiten Carbon Desing, Liftport, die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA und einige andere staatliche wie private Einrichtungen in den USA an Aufzügen ins All. Liftport hat in den letzten Wochen erfolgreich Tests durchgeführt, in deren Verlauf ein Kletter-Roboter ein Seil senkrecht hochgestiegen war, das von einem Hubschrauber heruntergelassen wurde. Was derzeit klein beginnt, soll in zehn bis fünfzehn Jahren Marktreife erlangen, womit dann wieder einmal aus Fiction Science geworden wäre.
"Zweites Obergeschoss / Endstation: Mars. Bitte alle aussteigen! "