Umfrage unter Museen: Rund 17.000 menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten

    Gebeine von Opfern des Völkermords an den Herero und Nama im damaligen "Deutsch-Südwestafrika" liegen am 29.08.2018 in Vitrinen in Berlin
    2018 gab Deutschland die Gebeine von Opfern des Völkermords an den Herero und Nama im damaligen "Deutsch-Südwestafrika" nach langem Streit zurück © IMAGO / IPON
    29.12.2023
    In deutschen Museen befinden sich rund 17.000 menschliche Überreste aus der Kolonialzeit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Museen und universitären Sammlungen. 33 Einrichtungen beteiligten sich, wie die Kulturministerkonferenz der Länder, das Auswärtige Amt, die Kulturbeauftragte der Bundesregierung und die kommunalen Spitzenverbände in Berlin mitteilten. Sie alle hatten die Umfrage in Auftrag gegeben. Den Angaben zufolge kann fast die Hälfte der menschlichen Überreste nicht geografisch zugeordnet werden. Von den Überresten, bei denen die Herkunft bekannt ist, stamme die Mehrheit, nämlich 71 Prozent, aus Afrika und Ozeanien, heißt es. Die Umfrage soll Anknüpfungspunkt für weitere Forschung und Rückgaben sein. Menschliche Gebeine aus kolonialen Kontexten gehörten nicht in deutsche Museen und Sammlungen, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth von den Grünen. Außen-Staatsministerin Katja Keul (Grüne) sagte, in Gesprächen im Ausland begegne deutschen Vertretern der Wunsch nach mehr Informationen über den Verbleib der Vorfahren - und auch der ganz konkrete Wunsch, die Ahnen in der Heimat beerdigen zu können.