Umfrage

Die "German Angst" ist zurück

Ein Mensch hält seine Hände zum Schutz vor sein Gesicht.
Laut einer Umfrage der BAT-Stiftung sind die Deutschen wieder sehr pessimistisch, was die Zukunft angeht © imago / Pixsell
Christian Nürnberger im Gespräch mit Christopher Ricke und Anke Schaefer · 16.12.2015
Da kann die Wirtschaft noch so brummen - die Deutschen blicken wieder sorgenvoll in die Zukunft. Der Publizist Christian Nürnberger findet das nachvollziehbar: Dahinter stecke die Befürchtung, die goldenen Jahre seien vorbei.
Gerade waren wir noch ein zufriedenes, optimistisches Volk, schon kehrt die "German Angst" zurück: Laut einer Umfrage der BAT-Stiftung blicken 55 Prozent der Deutschen eher mit Angst als mit Zuversicht aufs kommende Jahr. Unter den Älteren ab 55 Jahren tun dies sogar 64 Prozent, aber selbst die 14- bis 34-Jährigen blicken zu 42 Prozent sorgenvoll in die Zukunft.
Sind die "goldenen Jahre" vorbei?
Der Publizist Christian Nürnberger kann das nachvollziehen, obwohl er von sich selber sagt, ein "völlig angstfreier Mensch" zu sein.
"Aber wenn ich an die Zukunft meiner Kinder denke, dann mache ich mir Sorgen, weil ich denke: ich bin ein Glückskind der Weltgeschichte. Was ich erlebt habe, war ein weltgeschichtlicher Ausnahmezustand, Frieden und Freiheit in 60 Jahren."
Die meisten Leute würden nicht davon ausgehen, dass man diese "goldenen Jahre" noch einmal um die gleiche Zeitspanne verlängern könne. "Es spricht zurzeit eigentlich alles dagegen, dass das gelingt."
Skepsis auch hinsichtlich der Wirtschaftslage
Trotz guter Konjunktur und guter Arbeitsmarktdaten erwarten 79 Prozent der Deutschen eine Verschlechterung der Wirtschaftslage. Vor allem die Altersgruppe der 35- bis 54-Jährigen ist in dieser Frage pessimistisch: Hier rechnen 83 Prozent mit schlechteren Zeiten. Auch gehen inzwischen mehr als zwei Drittel der Deutschen davon aus, dass Europa im kommenden Jahr weiter auseinanderdriften wird.
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