Umberto Giordanos „Andrea Chénier“
Der durch die spätere Zusammenarbeit mit Puccini berühmt gewordene Librettist Luigi Illica schrieb seinen Operntext über den in die Revolutionswirren verwickelten französischen Dichter André Chénier ursprünglich für Alberto Franchetti, der den Text aber seinem Kollegen Umberto Giordano überließ. Letzterer schuf mit dieser 1896 vollendeten Oper sein bedeutendstes Werk, das bis heute seine Wirkung nicht verfehlt und eine der glänzendsten Rollen für Startenöre bietet.
Neben Pietro Mascagni und Ruggiero Leoncavallo ist Umberto Giordano einer der wichtigsten Vertreter des Verismo, jener durch wirklichkeitsgetreue Darstellung gekennzeichneten Richtung der italienischen Oper im 19. Jahrhundert, die später von Giacomo Puccini mit impressionistischen Mitteln weiterentwickelt wurde.
Und obwohl Giordano in seiner Chénier-Oper französische Revolutionslieder wie die „Marseillaise“ oder das „Ča ira“ einfließen lässt, bleibt der musikalische Stil doch „echt italienisch“.
Die Handlung, in Italienisch gesungen (was z.B. aus „André“ einen „Andrea“ werden lässt) ist, wie die Französische Revolution selbst, verwirrend:
Der Dichter Chénier sympathisiert mit den Revolutionären; seine adlige Gastgeberin Maddalena muss ihm betroffen zustimmen. Ihr Diener Gérard geht allerdings zu weit, als er Bettler in das Schloss einlässt, um dem Adel deren Armut zu demonstrieren – er wird entlassen. – Vier Jahre später ist Chénier vom Fortgang der Revolution enttäuscht, Maddalena verarmt. Ihr ehemaliger Diener Gérard – inzwischen zu einem Revolutionsführer aufgestiegen – verfolgt sie bis in ein Pariser Café, wo sie sich mit Chénier treffen und ihn um Hilfe bitten wollte. Gérard erkennt den von ihm bewunderten Dichter, drängt ihn zur Flucht und bittet ihn, für Maddalena zu sorgen. – Gérard muss eine Anklage gegen Chénier wegen Hochverrats verfassen. Er sieht keine Hoffnung mehr für den Dichter, als Maddalena erscheint und um Gnade für den Geliebten bittet. Dafür ist sie sogar bereit, sich Gérard hinzugeben. Dadurch gerührt, verspricht er, sich für Chénier zu verwenden, der aber trotzdem durch das Tribunal zum Tode verurteilt wird. – Im Gefängnis liest Chénier dem Freund Roucher seine letzten Verse vor. Gérard bringt Maddalena zu ihm und verspricht, bei Robespierre um Gnade für Chénier zu bitten. Maddalena erreicht durch eine List, dass sie bei Chénier im Gefängnis bleiben kann, und im Morgengrauen steigt sie mit dem Geliebten auf den Karren, der sie zur Hinrichtung bringt.
Live aus der Metropolitan Opera New York
Umberto Giordano
„Andrea Chénier“, Oper in vier Akten
Libretto: Luigi Illica
Violeta Urmana, Soprano – Maddalena
Ben Heppner, Tenor – Andrea Chénier
Mark Delavan, Bariton – Carlo Gérard
Maria Zifchak, Mezzosopran – Bersi
Irina Mishura, Mezzosopran – Madelon
Michaela Martens, Mezzosopran – La Contessa de Coigny
Charles Taylor, Bassbariton – Roucher
Patrick Carfizzi, Bassbariton – Pietro Fléville
Peter Volpe, Bassbariton – Fouquier Tinville
u.v.a.
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Marco Armiliato
nach dem 1. Akt ca. 20:15 Uhr Konzertpause mit Nachrichten und anschließend:
Umberto Giordano und seine Oper „Andrea Chénier“, Hintergründe ihrer Entstehung und die Sängerfreundschaften des Komponisten
Von Richard Schroetter
Und obwohl Giordano in seiner Chénier-Oper französische Revolutionslieder wie die „Marseillaise“ oder das „Ča ira“ einfließen lässt, bleibt der musikalische Stil doch „echt italienisch“.
Die Handlung, in Italienisch gesungen (was z.B. aus „André“ einen „Andrea“ werden lässt) ist, wie die Französische Revolution selbst, verwirrend:
Der Dichter Chénier sympathisiert mit den Revolutionären; seine adlige Gastgeberin Maddalena muss ihm betroffen zustimmen. Ihr Diener Gérard geht allerdings zu weit, als er Bettler in das Schloss einlässt, um dem Adel deren Armut zu demonstrieren – er wird entlassen. – Vier Jahre später ist Chénier vom Fortgang der Revolution enttäuscht, Maddalena verarmt. Ihr ehemaliger Diener Gérard – inzwischen zu einem Revolutionsführer aufgestiegen – verfolgt sie bis in ein Pariser Café, wo sie sich mit Chénier treffen und ihn um Hilfe bitten wollte. Gérard erkennt den von ihm bewunderten Dichter, drängt ihn zur Flucht und bittet ihn, für Maddalena zu sorgen. – Gérard muss eine Anklage gegen Chénier wegen Hochverrats verfassen. Er sieht keine Hoffnung mehr für den Dichter, als Maddalena erscheint und um Gnade für den Geliebten bittet. Dafür ist sie sogar bereit, sich Gérard hinzugeben. Dadurch gerührt, verspricht er, sich für Chénier zu verwenden, der aber trotzdem durch das Tribunal zum Tode verurteilt wird. – Im Gefängnis liest Chénier dem Freund Roucher seine letzten Verse vor. Gérard bringt Maddalena zu ihm und verspricht, bei Robespierre um Gnade für Chénier zu bitten. Maddalena erreicht durch eine List, dass sie bei Chénier im Gefängnis bleiben kann, und im Morgengrauen steigt sie mit dem Geliebten auf den Karren, der sie zur Hinrichtung bringt.
Live aus der Metropolitan Opera New York
Umberto Giordano
„Andrea Chénier“, Oper in vier Akten
Libretto: Luigi Illica
Violeta Urmana, Soprano – Maddalena
Ben Heppner, Tenor – Andrea Chénier
Mark Delavan, Bariton – Carlo Gérard
Maria Zifchak, Mezzosopran – Bersi
Irina Mishura, Mezzosopran – Madelon
Michaela Martens, Mezzosopran – La Contessa de Coigny
Charles Taylor, Bassbariton – Roucher
Patrick Carfizzi, Bassbariton – Pietro Fléville
Peter Volpe, Bassbariton – Fouquier Tinville
u.v.a.
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Marco Armiliato
nach dem 1. Akt ca. 20:15 Uhr Konzertpause mit Nachrichten und anschließend:
Umberto Giordano und seine Oper „Andrea Chénier“, Hintergründe ihrer Entstehung und die Sängerfreundschaften des Komponisten
Von Richard Schroetter