"Ultraschall" - Festival für Neue Musik

Neue Ensemblekultur präsentiert sich in Berlin

Logo Ultraschall Berlin
Logo Ultraschall Berlin © Deutschlandradio
Rainer Pöllmann im Gespräch mit Mascha Drost · 17.01.2018
Im 20. Jahr seines Bestehens liegt der Schwerpunkt des Ultraschall-Festivals für Neue Musik auf Instrumentalensembles, erläutert Rainer Pöllmann. So spielten inzwischen Bands eine Rolle, deren Performance eher an ein Rockkonzert als an ein klassisches Konzert erinnere.
Zum 20. Mal veranstalten Deutschlandfunk Kultur und RBB-Kulturradio Ultraschall Berlin, das Festival für Neue Musik. Der Schwerpunkt der Konzertreihe, die vom 17. bis zum 21. Januar stattfindet, wird in diesem Jahr auf Instrumentalensembles liegen, sagt Rainer Pöllmann, der das Programm für Deutschlandfunk Kultur betreut.
Im Bereich der Instrumentalensembles habe sich viel getan: "Es gibt die großen, bedeutenden Ensembles - das Ensemble modern, das Klangforum Wien, das Ensemble intercontemporain, des Ensemble recherche in Deutschland auch oder die Musikfabrik. Die sind alle vor ungefähr 30 Jahren gegründet worden, und die haben die Qualität des Musizierens im Bereich der zeitgenössischen Musik unglaublich nach oben getrieben."

Trennung zwischen E- und U-Musik überflüssig geworden

Inzwischen gebe es aber auch viele junge Musiker, die nach eigenen Wegen suchten "und da zu ganz anderen Ergebnissen kommen", so Pöllmann. Zum Beispiel das Ensemble "Nikel", das auch in diesem Jahr wieder zu Gast sein wird:
"Das ist ein Quartett aus E-Gitarre, Saxofon, Schlagzeug und Klavier – eine durchaus rockmusikkompatible Besetzung. Und die verstehen sich auch eher als Band als als Kammermusik-Ensemble. Das heißt nicht, dass die nicht auf höchstem interpretatorischen Niveau arbeiten. Die spielen auch keine Rockmusik. Aber das ganze Auftreten erinnert viel eher an ein Rockmusikkonzert als an ein klassisches Konzert."
Das zeige auch, dass die klassische Trennung zwischen E- und U-Musik einfach nicht mehr zur Kenntnis genommen werde. Man hole sich einfach das Beste aus beiden Welten.
Außerdem stehen in diesem Jahr beispielsweise Uraufführungen von Isabel Mundry, Márton Illés oder Birke Bertelsmeier auf dem Programm, neben Werken von Frederic Rzewski, Heinz Holliger oder Bernd Alois Zimmermann, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird und dessen Werke für zwei Klaviere und dessen Orchesterprélude 'Photoptosis'zur Wiederaufführung gelangen.

Alle Informationen zu den jeweiligen Konzerten, zum Ticketverkauf und zu den Sendeterminen finden Sie unter https://ultraschallberlin.de/

Mehr zum Thema