Ultraschall Berlin - Festival für neue Musik

24.01.2014
Am zweiten Tag unseres viertägigen Ultraschall-Berlin-Schwerpunktes übertragen wir zwei Live-Aufzeichnungen aus dem HAU Hebbel am Ufer: Um 19 Uhr beginnt im HAU 1 ein Konzert mit der "Musikalischen Avantgarde aus Norwegen" und um 21 Uhr im HAU 2 unter dem Titel "How long is now" ein Komponistenporträt der Schwedin Malin Bång.
Seit seinem sensationellen Konzert mit Werken von Simon Steen-Andersen bei Ultraschall 2011, das seitdem bei vielen europäischen Festivals zu erleben war, ist das Ensemble asamisimasa aus Oslo auch hierzulande in aller Munde. Jetzt kommen sie wieder nach Berlin, mit einem aufregenden Programm unangepasster und exzentrischer norwegischer Komponisten, angesiedelt im Grenzbereich zwischen Theater und Konzert. Dazu gehören mit dem Theater-Musiker Trond Reinholdtsen, der seinen Schlagzeuger und das Publikum ins Inferno führt, mit Lars Petter Hagen und Øyvind Torvund, derzeit Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, wichtige norwegische Stimmen von heute. Von Bjørn Fongaard kommt auch ein historisches Stück aus den 1960er Jahren zur Aufführung. Ergänzt wird das Programm durch Komponisten aus Berlin und Schweden – womit dann auch ein Link zum zweiten Konzert des Abends entsteht.
Die schwedische Komponistin Malin Bång sieht ihre Musik in enger Verbindung zum Alltag. Ein Jahr lang hat sie als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD die Stadt akustisch erkundet und durchforstet. Und auch das (Selbst-)Porträtkonzert mit den Curious Chamber Players aus Stockholm, das Bång mit befreundeten Musikern gegründet hat, kreist um die Idee von „urban situations“. Die Werke befassen sich mit bestimmten Orten in Berlin, die in einem Transformationsprozess begriffen sind. Objekte, die Bång an diesen Orten gefunden hat, und Aufnahmemomente urbaner Räume dienen als Referenzen in den Kompositionen, in denen Bång insbesondere den Parameter Zeit entwickelt. Die Architektin und Designerin Anna Kubelik verleiht diesen Räumen eine besondere Gestalt.
Live aus dem HAU Hebbel am Ufer (HAU 1)
Martin Schüttler"Selbstversuch, die Anderen" (2012)für verstärktes Ensemble, Rückkopplungen und Live-Elektronik
Lars Petter Hagen"seven studies in self-imposed tristesse" (2004)Elektroakustisches Werk für vier KanäleDeutsche Erstaufführung
Max Wainwright
"Radio 1" (2013)für sechs Instrumentalisten und drei Transmitter
Deutsche Erstaufführung
Bjørn Fongaard"Galaxy" op. 46 (1966)Version für E-Gitarre und ZuspielUraufführung
Øyvind Torvund
"Plastic Wave" (2013)
für Klavier und Quartett
Deutsche Erstaufführung

Trond Reinholdtsen
"Inferno" (2013)
für Schlagzeug und Video
Deutsche Erstaufführung

Ensemble asamisimasa:
Anders Førisdal, Gitarre
Tanja Orning, Violoncello
Håkon Stene, Schlagzeug
Kristine Tjøgersen, Klarinette
Ellen Ugelvik, Klavier

ca. 21:10 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

HAU Hebbel am Ufer (HAU 2)
Komponistenporträt Malin Bång

"Structures of Molten Light" (2012)
für Ensemble
"Purfling" (2012)
für Violine und Elektronik
"Turbid Motion" (2009)
für Ensemble

"Split Rudder" (2011)
für verstärkte Paetzold-Kontrabassblockflöte und Elektronik
Neues Werk (2013)
für Klavier, Klarinette, Violoncello, Gitarre und vier Objekte
Uraufführung
Curious Chamber Players Stockholm
Leitung: Rei Munakata
Bühne: Anna Kubelik