Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik 2021 Live

Saxofon und Klarinette umkreist von Sopran

Ein roter Lichtkegel auf einem Holzboden zeigt den Schatten einer Saxofon spielenden Frau.
Das Saxophon wird bei "Ultraschall Berlin" in diesem Jahr von Nina Janssen-Deinzer gespielt. © imago images / Action Pictures
Moderation: Ruth Jarre · 22.01.2021
Komponierende haben diese aparte Mischung immer wieder im Blick: eine Sopranstimme agiert mit einem Melodieinstrument, sei es Saxophon oder Klarinette. Nina Janßen-Deinzer beherrscht beide. Sarah Maria Sun ist ihre Gesangspartnerin.
Der Heimathafen Neukölln ist ein alter Ballsaal mit vergilbten Gemälden an den Wänden, Stuck, kleinem Rang und einer Bühne, der kleine und große Stars erlebt hat. Seit einigen Jahren ist dieser Saal immer im Januar vom Ultraschall-Festival-Fieber aufgeheizt.
Sarah Maria Sun und Nina Janßen-Deinzer stehen musizierend inmitten des leeren Saales vom Heimathafen Neukölln, der ein ehemaliger Ballsaal war.
Der große Saal im Heimathafen Neukölln gehörte allein den Musikerinnen des Ultraschall-Konzertes© Deutschlandradio / Simon Detel
So auch in diesen Jahr der Pandemie, wenn uns das glühende Publikum schmerzlich fehlt. Die Scheinwerfer und Mikrofone sind trotzdem für das Radiopublikum angeknipst für einen Abend mit einer atmosphärischen Mischung aus hoher Stimme und Instrument.

Mehr Koffer als Musiker

Sarah Maria Sun und Nina Janßen-Deinzer haben dafür ihr Equipment mitgebracht. Dabei hat letztere den größeren Aufwand, denn sie bringt gleich mehrere Instrumente mit: ihr Altsaxophon und eine ganze Klarinettenfamilie. In ihren Koffern steckt nicht nur die altbekannte Klarinette, sondern auch eine Bass- und die noch viel größere Kontrabasskarinette.
Eine Frau mit zusammengebundenen Haaren spielt vor einem Notenständer stehend ihre große Klarinette. 
Nina Janßen-Deinzer mit einer ihrer großformatigen Klarinette.© Deutschlandradio / Simon Detel
Wenn Nina Janßen-Deinzer mit diesem Instrument der hohen Sopranstimme von Sarah Maria Sun entgegentritt, wird die größtmögliche Höhen-Tiefen-Temperatur-Spannung erreicht.
Eine Frau mit offenen, blonden Locken steht hinter einem Notenpult und hebt beim Singen die Hände.
Sarah Maria Sun hatte Spaß am höchst anspruchsvollen Programm in diesem Jahr bei Ultraschall Berlin.© Deutschlandradio / Simon Detel
Weitere Programmhinweise mit Informationen zu den Künstlern und den einzelnen Werken finden Sie auch auf der Festivalseite:
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Marathon für zwei Musikerinnen

Die Sopranistin Sarah Maria Sun und die Klarinettistin Nina Janßen-Deinzer sprachen mit Ruth Jarre über das Programm, das beiden sehr viel Ausdauer und große Vielfalt ihrer musikalischen Mittel abverlangt. Sie sprechen über die Dramaturgie des Programmes, aber auch über das Unterrichten der jungen Generation.
Live aus dem Heimathafen Neukölln
Philippe Manoury
"Xanadu" für Sopran und Klarinette (1989)

Mikel Urquiza
"fiskeheijren findes (aus: Alfabet)" für Sopran und Klarinette (2019)

Wolfgang Rihm
"Zu singen" für Sopran und Klarinette (2006)

Arnulf Herrmann
"Rockabye" für Sopran und Klarinette (2020)
Uraufführung – Auftragswerk rbb

Toshio Hosokawa
"Love Songs" für Stimme und Altsaxofon (2005)

Jannik Giger
"Qu’est devenu ce bel oeil" für Sopran, Bassklarinette und fiktive 4-Kanal-Orgel (2020)
Uraufführung, mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia

Georges Aperghis
"Cinq couplets" für Stimme und Kontrabassklarinette (1988)

Thierry Tidrow
"Die Flamme" für Sopran und Klarinette (2017)

Sarah Maria Sun, Sopran
Nina Janßen-Deinzer, Klarinetten und Saxofon

Die Musik-Files stehen nach der Ausstrahlung für 30 Tage zum Nachhören zur Verfügung.
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