UltraSchall 2006

    19.01.2006
    Aktualität und historische Tiefenschärfe – diese doppelte Programmatik prägt "UltraSchall – Das Festival für neue Musik", veranstaltet von Deutschlandradio Kultur und dem kulturradio vom rbb. Und sie prägt auch die beiden Schwerpunkte des Festivals 2006.
    Die Spannung zwischen Ordnung und Freiheit war eines der wichtigsten Anliegen des italienischen Komponisten Franco Evangelisti. Ein Thema von enormer Brisanz, weit über die Musik hinaus. Zu seinem 80. Geburtstag widmet "UltraSchall" diesem immer noch unterschätzten Pionier der italienischen Avantgarde einen Schwerpunkt. In mehreren Konzerten wird fast sein gesamtes veröffentlichtes Werk aufgeführt, in den Kontext seiner Zeit(genossen) gestellt oder konfrontiert mit ganz anders gearteten Werken.

    Der zweite Schwerpunkt des diesjährigen Festivals ist die polnische Musik. In den letzten Jahren haben sich die jungen Komponisten Polens auf die Suche nach einem neuen Sound begeben. Bei "UltraSchall" stehen zahlreiche Werke dieser neuen Generation auf dem Programm, ergänzt durch Klassiker der polnischen Avantgarde von Witold Lutosławski und Krzysztof Penderecki.

    Den Konzerten stehen bei "UltraSchall" 2006 nicht weniger als vier Musiktheater-Projekte gegenüber. Franco Evangelistis Die Schachtel in einer kühnen Version des labor für musik:theater bildet die Basis des Evangelisti-Schwerpunkts; die Uraufführung von Christian Josts Angst entspringt einer Zusammenarbeit mit dem Rundfunkchor Berlin. Zwei weitere Musiktheaterpremieren – die Uraufführung von Pascal Dusapins Faustus, the Last Night und das Tanzprojekt Mouvements für Lachenmann – sind Veranstaltungen zweier Institutionen, mit denen wir gerne regelmäßiger zusammenarbeiten wollen: die Staatsoper Unter den Linden und das Hebbel am Ufer.

    Bewährte Partnerschaften werden weitergeführt. Die Klangkörper der Rundfunkorchester und -Chöre GmbH sind weiterhin tragende Säulen des Festivals, das Berliner Künstlerprogramm des DAAD präsentiert in diesem Jahr sogar zwei seiner gegenwärtigen Gäste. Und auch in diesem Jahr sind die Sophiensaele und das Konzerthaus Berlin unsere Hauptspielstätten. Neu hinzu kommt das TESLA im Podewils’schen Palais.

    Wichtige Werke aus jüngster Zeit ermöglichen einen akzentuierten Überblick über den Stand heutigen Komponierens. "UltraSchall" bleibt das Festival für neugierige Zeitgenossen mit offenen Ohren.
    Rainer Pöllmann, Margarete Zander


    Weitere Informationen:

    Ultraschall UltraSchall - Das Festival-Programm
    Ultraschall UltraSchall - Das Festival für neue Musik bei TESLA
    Ultraschall UltraSchall - Komponistengespräche
    Ultraschall UltraSchall - Veranstaltungsorte
    Ultraschall UltraSchall - Karten
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