Ukrainische Aktivistin

Tiefes Misstrauen gegen Putin

Mehrere Trucks des Konvois mit Hilfslieferungen für die Bevölkerung in der Ukraine stehen in der Nähe der Stadt Alabino nebeneinander.
Russische Hilfsmission oder Militärinvasion unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe? Tagelang wollte die Ukraine diese Lastwagen nicht © picture alliance / dpa / Fadeichev Sergei
13.08.2014
Kiew will jetzt offenbar doch die Hilfsgüter annehmen, die Russland auf 280 Lastwagen Richtung Grenze schickt. Wenn auch nicht bedingungslos. Die ukrainische Politologin Nataliya Schapeler zweifelt aber an den friedlichen Absichten von Präsident Putin.
Die ukrainische Politologin Nataliya Schapeler zweifelt an der Hilfsbereitschaft Russlands gegenüber der notleidenden Bevölkerung im Osten der Ukraine. Natürlich müsse den Menschen dort geholfen werden, sagt sie. Eine andere Frage sei, auf welche Art und Weise Russland entschieden habe, Hilfe zu leisten.
Warum werden Hilfsgüter nachts transportiert?
Schon vor einigen Tagen habe es den Versuch gegeben, die Hilfsgüter nicht wie jetzt in weißen Lastwagen, sondern in gewöhnlichen Militärlastwagen zu transportieren - in Begleitung schwer bewaffneter Militärs: "Warum muss man das in der Nacht machen, ohne die Weltgemeinschaft und die Ukraine vorher benachrichtigt zu haben? Macht man das so, wenn man helfen möchte?"
Nachdem die ukrainische Regierung entsprechend reagiert habe, seien die Wagen weiß gestrichen worden. "Kann man aber die Pläne auch weiß machen?", fragt Schapeler, die mit der Initiative "Euromaidan" von Berlin aus Menschen in der Ukraine unterstützt. Dem vermeintlich guten Willen des russischen Präsidenten Putin misstraut Schapeler jedenfalls tief. Mit gutem Grund, wie sie findet. So wolle Putin am Donnerstag eine Rede halten - nicht in Moskau, sondern auf der von Russland annektierten Krim:
"Wenn man den Wunsch hätte, diesen guten Willen zu zeigen oder als weißer Engel aufzutreten, dann würde man nicht auf der Krim die strategischen Entscheidungen treffen."
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