Ukraine

Auf dem Weg nach Hause

Festgehaltene OSZE-Beobachter wurden am 28. Juni 2014 in der Region um Donezk in der Ukraine freigelassen.
Festgehaltene OSZE-Beobachter wurden am 28. Juni 2014 in der Region um Donezk wieder freigelassen. © picture alliance / dpa / Foto: Zurab Dzhavakhadze
Von Bernd Großheim · 29.06.2014
Den vier freigelassenen OSZE-Beobachtern geht es den Umständen entsprechend gut. Am Sonnabend wurden sie nach einem Monat Gefangenschaft von pro-russischen Separatisten wieder freigelassen. Unterdessen fielen in der Ostukraine trotz Waffenruhe weiter Schüsse.
Nach einem Monat in Gefangenschaft waren am Sonnabend eine Deutsche, ein Niederländer, ein Russe und ein Spanier von den pro-russischen Separatisten freigelassen worden.
Zurzeit halten sie sich in Donezk auf, wo sie auf ihre Ausreise vorbereitet werden. Vermutlich werden sie dort auch psychologisch betreut, um die Strapazen der letzten Wochen seelisch zu verarbeiten, berichtete am Sonntag Bernd Großheim im Deutschlandradio Kultur.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teilte mit, alle seien bei guter Gesundheit.
Die Gruppe war am 29. Mai in der Nähe von Lugansk an einem Kontrollpunkt von pro-russischen Truppen gestoppt und verschleppt worden. Für ihre Freilassung hatte sich der russische Aussenminister Sergei Lawrow und Patriarch Kyrill, Oberhaupt der Russisch Orthodoxen Kirche, eingesetzt. Am Donnerstag war bereits eine erste Gruppe von Beobachtern freigekommen.
Weiter Kämpfe in der Ost-Urkaine
Unterdessen ist es trotz der vereinbarten Waffenruhe zwischen ukrainischen Regierungstruppen und pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine zu Schusswechseln gekommen. So beschuldigten sich am Sonntag beide Seiten, immer wieder das Feuer zu eröffnen, wie Korrespondent Hendrik Jarczyk im Deutschlandradio Kultur berichtete.
Die Separatisten verlangen vor allem, dass sich die ukrainischen Truppen aus den sogenannten selbst ernannten Republiken Donezk und Lugansk zurückziehen.
Kiew wolle zumindest der Forderung der Separatisten nach mehr Selbstverwaltungsrecht entgegen kommen. So habe der ukrainische Präsident Petro Poroschenko angekündigt, man könne miteinander verhandeln, die Region müsse aber erst zur Ruhe kommen und die bewaffneten pro-russischen Truppen müssten ihre Waffen niederlegen.
Gegen Gespräche und friedliche Verhandlungen mit den Separatisten wiedersetzen sich hingegen private pro-ukrainische Kampftruppen. Mehrere hundert Mitglieder demonstrierten am Sonntag in Kiew gegen den Waffenstillstand.
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