"Überfärbt mit chinesischer Propaganda"
Heute hat die London Book Fair begonnen, die größte britische Buchmesse. Gastland ist in diesem Jahr China - aber chinesische Dissidenten spielen auf der Messe praktisch keine Rolle. Denn in London geht es vor allem um lukrative Geschäfte.
In London hat heute die größte britische Buchmesse begonnen. Gastland auf der London Book Fair ist in diesem Jahr China. Präsentiert wird auf der Messe allerdings nur Literatur, die in China selbst geschrieben und veröffentlicht wurde. Dagegen haben zuletzt chinesische Exil-Autoren protestiert.
Unterstützt wurden sie dabei auch von deutschsprachigen Schriftstellerinnen, darunter Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Sie stellen die Frage, warum keine regimekritischen Autoren aus China in London vertreten sind.
Die Organisatoren der Messe hätten bei der Vorbereitung mit Chinas oberster Zensurbehörde zusammengearbeitet, sagt Holger Ehling, der für uns das Geschehen auf der London Book Fair beobachtet. Anders sei die Kooperation jedoch nicht möglich gewesen, auch die Frankfurter Buchmesse habe dies 2009 so tun müssen.
"Es geht um's Geschäft", sagt Ehling, "und China ist mit Abstand der interessanteste und wichtigste Abnehmer von Übersetzungsrechten, zumal aus dem englischen Bereich, aber auch für Deutschland, für Frankreich, für Italien."
Primäres Ziel des China-Schwerpunktes auf der Messe sei es, den europäischen Verlagen den Weg nach China zu ebnen. Übersetzungen chinesischer Literatur seien für die Veranstalter dagegen zweitrangig. "Deshalb ist man mit dem Thema Zensur gegenüber den chinesischen Autoren auch relativ unsensibel umgegangen", so Ehling.
Auch die Seminare im Rahmen der London Book Fair seien "überfärbt mit chinesischer Propaganda". Allein drei Veranstaltungen der Messe seien Büchern zur Feier des 90. Jahrestages der Gründung der kommunistischen Partei Chinas gewidmet.
Unterstützt wurden sie dabei auch von deutschsprachigen Schriftstellerinnen, darunter Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Sie stellen die Frage, warum keine regimekritischen Autoren aus China in London vertreten sind.
Die Organisatoren der Messe hätten bei der Vorbereitung mit Chinas oberster Zensurbehörde zusammengearbeitet, sagt Holger Ehling, der für uns das Geschehen auf der London Book Fair beobachtet. Anders sei die Kooperation jedoch nicht möglich gewesen, auch die Frankfurter Buchmesse habe dies 2009 so tun müssen.
"Es geht um's Geschäft", sagt Ehling, "und China ist mit Abstand der interessanteste und wichtigste Abnehmer von Übersetzungsrechten, zumal aus dem englischen Bereich, aber auch für Deutschland, für Frankreich, für Italien."
Primäres Ziel des China-Schwerpunktes auf der Messe sei es, den europäischen Verlagen den Weg nach China zu ebnen. Übersetzungen chinesischer Literatur seien für die Veranstalter dagegen zweitrangig. "Deshalb ist man mit dem Thema Zensur gegenüber den chinesischen Autoren auch relativ unsensibel umgegangen", so Ehling.
Auch die Seminare im Rahmen der London Book Fair seien "überfärbt mit chinesischer Propaganda". Allein drei Veranstaltungen der Messe seien Büchern zur Feier des 90. Jahrestages der Gründung der kommunistischen Partei Chinas gewidmet.
Mehr zum Thema bei dradio.de: