Überblick über die Reihe: Junge deutsche Architekten

Die innovativen Nischenbewohner

Zwei junge Architekten betrachten ein Modell
Zwei junge Architekten betrachten ein Modell © Imago / Westend61
29.12.2014
Der Markt schließt junge Architekten praktisch aus. Zu den meisten Verfahren werden nur Büros mit Bauerfahrung zugelassen. Bis sich der "junge" Architekt etabliert hat, ist er in der Regel Mitte bis Ende 40. Wie schaffen es junge Architekturbüros, trotz der Hürden des Systems erfolgreich zu arbeiten?
Junge Architekten haben es schwer in Deutschland. Die Ausbildung ist hart, aber noch härter ist der Schritt in die Selbstständigkeit. Nach dem Studium gilt es, mehrere Jahre Berufserfahrung zu sammeln – eine Voraussetzung, um sich offiziell "Architekt" nennen zu dürfen. Erst dann ist der Sprung in die Selbstständigkeit überhaupt möglich – aber auch danach sind die Hürden weiterhin hoch: Das Wettbewerbssystem schließt junge Architekten praktisch aus, da zu den meisten Verfahren nur Büros mit ausreichend Bauerfahrung zugelassen werden. Bis sich der "junge" Architekt etabliert hat, ist er in der Regel nicht mehr wirklich "jung", sondern Mitte bis Ende 40.
Wir stellen junge Architekturbüros vor, die – trotz den Hürden des Systems – erfolgreich arbeiten. Sie haben Nischen oder Büromodelle gefunden, die ihnen den Start in die Selbstständigkeit schon frühzeitig ermöglicht haben.
Montag, 29.12.2014, 23:15 Uhr
zanderrotharchitekten aus Berlin: Sascha Zander und Christian Roth haben sich auf Baugruppen spezialisiert. Das bedeutet, sie kaufen brachliegende Grundstücke, planen Wohnhäuser darauf, und suchen parallel nach potentiellen Käufern – Eigentümern, die sich zu Baugruppen zusammenschließen. Auf diese Weise kommen Zanderroth nicht nur an Bauaufträge, sondern sie können ihre Häuser auch frei entwerfen.


Dienstag, 30.12.2014, 23:19 Uhr
CBAG in Saarlouis: Hinter CBAG stehen Christina Beaumont und Achim Gerken. Seit acht Jahren bauen sie ausschließlich in ihrer Heimatstadt Saarlouis - eine 35 000 Einwohnerstadt im Saarland. Gelernt haben sie in Rotterdam bei Rem Koolhaas und London bei Zaha Hadid. Doch sie haben sich von ihren Lehrern emanzipiert und ein ganz eigenes Konzept entwickelt – nämlich zeitgenössische Gebäude in die historischer Substanz zu integrieren.


Mittwoch, 31.12.2014, 23:36 Uhr
Knowspace in Berlin: Knowspace wurde von Erhard An-He Kinzelbach in New York gegründet. Nach Aufenthalten in Wien und Hangzhou (China) ließ er sich in Berlin nieder. Das Büro arbeitet international, mit Schwerpunkten im deutschsprachigen Raum und China.


Donnerstag, 01.01.2015, 23:21 Uhr
dagli + atelier d'architecture aus Luxemburg: Ihre ersten Erfahrungen als Architektin sammelte Türkan Dagli in Frankfurt. Dann ging sie ins Ausland, zuerst nach Paris und dann nach Luxemburg – und dort hat sie dann ihr Büro gegründet, 2005 in Belair. In Luxemburg sind die Bedingungen für junge Architekten besser als in Deutschland.


Freitag, 02.01.2014, 23:10 Uhr
Dreigegeneinen in Berlin: Hinter Dreigegeneinen stehen Max Niggl, Nikolas Savić und Bastian Sevilgen – alle Anfang 30. Kennengelernt haben sie sich vor gut zehn Jahren an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre Stärke: Entwürfe für große öffentliche Bauvorhaben: Museen, Theater, Bibliotheken. Noch während des Studiums gründen sie eine eigene Firma, gewinnen Preise – lange bevor sie sich offiziell überhaupt Architekten nennen dürfen. Nur gebaut haben sie bisher noch nicht – doch das wird sich 2015 ändern.


Samstag, 03.01.2015, 23:10 Uhr
Das Leipziger Büro Atelier ST: Als sich Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut 2005 mit 28 Jahren selbstständig gemacht haben, war es zunächst ein Test. Eigentlich wollten die beiden Architekten nach dem Studium nach London. Heute führen sie seit acht Jahren das Atelier ST in Leipzig und haben eine Reihe ungewöhnlicher Gebäude im sächsischen Umland realisiert.