Udo Lindenberg wird Hamburger Ehrenbürger

Rocklegende mit Freifahrtschein

07:45 Minuten
Rocksänger Udo Lindenberg steht vor dem Hamburger Rathaus.
Rocksänger Udo Lindenberg vor dem Hamburger Rathaus. Er ist nun Hamburger Ehrenbürger. © picture alliance / dpa / Marcus Brandt
Carsten Brosda im Gespräch mit Oliver Schwesig · 07.09.2022
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Hamburg ernennt Udo Lindenberg zum Ehrenbürger. Viele seiner Lieder seien geradezu eine Milieustudie der Hansestadt, begründet Kultursenator Carsten Brosda die Auszeichnung.
Seit 25 Jahren wohnt Udo Lindenberg im Hamburger Hotel Atlantic an der Alster zu Hause. Nun wird dem 76-Jährigen im Hamburger Rathaus die Ehrenbürgerwürde verliehen. Mit dem Preis wolle man Persönlichkeiten auszeichnen, die das Leben in der Hansestadt prägten, sagt Kultursenator Carsten Brosda.
"Das ist bei Udo Lindenberg so eindeutig der Fall." Lindenberg verbinde sich mit seinem Wirken mit Hamburg. Seine Verdienste reichten weit über die Stadt hinaus.

Präsent in der Hansestadt

"Er ist in der Stadt im kulturellen Leben präsent", so der Kultursenator. Bei einem Treffen vor kurzem zeigte der Musiker sich sehr daran interessiert, was er als Ehrenbürger noch zusätzlich tun könne, beispielsweise bei der internationalen Arbeit mit den Partnerstädten. Auch darüber, wie man seinen Kampf gegen Rechts in der Stadt präsent machen könne.
Lindenberg sei nicht derjenige, der bei jeder Theaterpremiere über den roten Teppich laufe, erzählt Brosda. Aber er sei sehr ansprechbar und pflege insbesondere in der Musikszene der Stadt ein dichtes Netzwerk von Freundinnen und Freunden."Man merkt, dass er eine prägende Figur ist, bei der viele Rat suchen."

Hamburger Milieustudien

Brosda würdigt Lindenbergs Werk auch als Hamburger Milieugeschichte: "Die ganzen Orte, an denen er Musik gemacht hat, die ganzen Orte, die für die Stadt prägend sind, die ziehen sich auch durch sein Werk."
Hamburg sei neben Lindenbergs Auseinandersetzung mit der Ost-West-Geschichte der zweite große Fixpunkt in dessen künstlerischen und musikalischen Werk.
Als Ehrenbürger könne der Musiker zukünftig den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg kostenlos nutzen, so Brosda. Es gebe attraktive Einladungen, wie zum traditionellen Gastmahl "Matthiae-Mahl" mit den Hamburger Honoratioren und man könne auf Senatskosten ein Ehrengrab bekommen.
"Aber darüber wollen wir jetzt noch gar nicht nachdenken, denn wir wollen Udo noch viele Jahre in der Stadt haben."
(gem)
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