Berlin verliert einen enthusiastischen Kunstvermittler

Udo Kittelmann wird seinen Vertrag als Direktor der Nationalgalerie nicht über 2020 verlängern. Warum geht der Museumschef? fragen sich viele. Die Chefredakteurin der Kunstzeitschrift "monopol", Elke Buhr, versucht sich an Antworten.
Die Museen der Nationalgalerie Berlin brauchen einen neuen Chef. Udo Kittelmann, der den Posten zwölf Jahre innehatte, wird seinen Vertrag als Direktor nicht über 2020 hinaus verlängern. Über die Gründe wird spekuliert. "Vielleicht reicht's ihm einfach", sagt Elke Buhr, Chefredakteurin der Kunstzeitschrift "monopol".
Es sei aber fair von Kittelmann, ein Jahr vor Vertragsende für Klarheit zu sorgen. Und richtig überrascht, dass der Nationalgalerie-Chef nicht verlängert, sei sie auch nicht: "Es ist keine Phase, die besonders angenehm ist, die da vor ihm liegen würde."
Die kommenden Jahre wären schwer geworden
Die Neue Nationalgalerie müsste nach der Wiedereröffnung betreut werden, das Museum der Moderne müsste eingerichtet werden. Außerdem sei unklar, was mit den Rieck-Hallen des Hamburger Bahnhofs passiere. Auch die geplante Umstrukturierung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz könnte einiges an Ungemach verursachen. "Es sind keine schönen Jahre, die vor ihm liegen würden, insofern kann ich das total nachvollziehen", so Buhr.
Auch sei Kittelmann von Anfang an in der Stadt angefeindet worden. "Er ist ein Typ, der polarisiert", meint Buhr. Dabei sei Kittelmann ein enthusiastischer Kunstvermittler, "der auch die Leute erreichen wollte", sagt Elke Buhr.
(beb)