Typisch deutsch? - Veganer

"Immer mehr Deutsche werden Veganer"

Eine Frau fotografiert ihre vegane Lunch bowl mit ihrem Smartphone.
Nur ein Trend? Tejan Lamboi aus Sierra Leone ist sich sicher, dass die Leute vegan essen, weil es modisch geworden ist. © mago/Westend61
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 01.11.2018
Der eine tut sich in ihrer Gegenwart ein bisschen schwer, die andere kocht nicht mehr, ohne Essenswünsche vorher abzufragen: Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten schauen auf Veganismus in Deutschland.

Peter Dollé aus den USA:

"Immer mehr Deutsche werden Veganer. Allerdings verstehe ich das nicht. Meine deutsche Frau ist zum Beispiel auch Veganerin. Wir waren einmal im tiefsten Bayern und als wir dann auf die Speisekarte schauten, wurde es sehr schwierig, weil meine Frau zahlreiche Fragen stellte: Wo kommt das her? Wissen Sie das genau? Es war schwierig, das richtige Essen zu finden. Ich esse gern Fleisch, Wurst, eine Haxe oder was Deftiges. Ich habe überhaupt nichts gegen Veganer, aber die haben immer eine Meinung gegen uns."

Flaminia Busotti aus Italien:

"Ich finde, Veganismus ist ein globales Ding, also in westlichen Gesellschaften. Man kann jetzt in Deutschland niemanden mehr zu sich einladen, ohne vorher nachzufragen, hast Du da Restriktionen, was isst Du, weil es nicht nur Vegetarier oder Veganer gibt. Es gibt jetzt eine Menge Allergien oder Unverträglichkeiten jeder Sorte. Neulich gab es bei mir sogar ein Problem mit Auberginen."

Tejan Lamboi aus Sierra Leone:

"Das ist wie so ein neuer Trend, ein neuer Hype, dass so viele junge Leute jetzt Veganer sind. Es haben in den letzten Jahren hier in Deutschland auch so viele neue Restaurants aufgemacht, die auch was für Veganer anbieten. Ich bin mir sicher, dass die Leute das machen, weil es modisch geworden ist. In Sierra Leone ist vegan kein Thema."
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